OBERHAUSEN. . Aus purer Lust und Spaß an der Freud’ stellt das Frauen-Team der Ruhrwerkstatt ein närrisches Programm zusammen. Und das überzeugte auch diesmal.
- Von Frauen gemacht, für Frauen gedacht, so lautet das Erfolgsrezept im Ebertbad
- Ernährung ist das Thema des aktuellen Altweiberballs der Ruhrwerkstatt
- Als Madame de Cousine führte Moderatorin Anja Balzer geschmeidig durchs Programm
Von Frauen gemacht, für Frauen gedacht. Ein Thema, ein dazu passendes Programm mit Sketchen, Tanz und Gesang und anschließend gibt’s Disco bis zum Abwinken im Ebertbad. Männer müssen draußen bleiben.
Das ist das Erfolgskonzept, mit dem die Närrinnen des 1. FC WIB.ob seit den 80er Jahren punkten. Zum traditionellen Altweiberball der Ruhrwerkstatt erscheinen Wiederholungstäterinnen selbstverständlich mottogerecht gekleidet. „Der Pott kocht“ war dieses Mal angesagt. „Komm’ mal lecker bei mich bei.“
Einen Euro-Burger mit Tihange-Senf, bitte
Hört sich harmlos an, doch was die 17 beteiligten Frauen daraus zauberten, war ein überraschendes Menü gespickt mit verrückten Einfällen, die das gesamte Spektrum der Ernährung aufs Korn nahmen, witzig, scharf und süffisant, mit einigen politischen Zutaten. Da wurden Euro-Burger gebraten, mit belgischem Tihange-Senf angereichert, etwas Putin-Pfeffer bestreut und auf dem scharf gerösteten Sternchen-Fähnchen mit den noch 28 Kräutern gewürzt gereicht. „Die Engländer krieg’ ich da jetzt so schnell nicht raus.“
Da gaben Bio-Hühner der aus der Legebatterie geflohenen Schwester Asyl und genehmigten sogar den geplanten Familiennachzug, Motto: „Wir schaffen das!“
![Gute Stimmung im Ebertbad an den Tischen, auf der Tanzfläche und auf der Bühne. Gute Stimmung im Ebertbad an den Tischen, auf der Tanzfläche und auf der Bühne.](https://img.sparknews.funkemedien.de/209727409/209727409_1487955577_v16_9_1200.jpeg)
Als Madame de Cousine führte Moderatorin Anja Balzer gewohnt geschmeidig durchs Programm. „Alle Früchte haben Saft und etwas Unbändiges“, begrüßte sie das Publikum im Tomaten-Outft. Vorhang auf für den Einmarsch der Akteurinnen durch den Saal und den Samba von Chili, Paprika und Co. aller 17 Beteiligten zum Programm-Auftakt.
Es folgte eine Revue, die es in solch professioneller Art zuvor nie gab. Die Weiber schafften es erneut, sich selbst zu übertreffen (Regie: Veronika Maruhn). Fantastische Kostüme, tolle Lieder aus umgedichteten bekannten Songs, witzige Tanzeinlagen vor einer Kulisse, die mit wenigen, aber sehr wandlungsfähigen Requisiten überzeugte.
Lichteffekte sowie zu den Sketchen passende Videoeinspielungen bereicherten die Darbietungen, die vom Schlankheitswahn über Laktoseunverträglichkeit und Veganer, die den Schweinen das Futter klauen bis hin zu Kakerlake, Schimmel und Made reichten, denen die sterilen modernen Küchen das Leben schwer machen. Eine verblüffende Schau, die den Ebertbad-Saal häufiger füllen könnte als nur an zwei Abenden, dem Weiber-Donnerstag und Faschingsfreitag. Mehr ist nicht machbar, denn nach wie vor gilt: Alle Akteurinnen bauen das Programm nur in ihrer Freizeit aus purer Lust am Spaß an der Freud’.