OBERHAUSEN. . Im „Business Park“ an der Duisburger Straße sollen Büros, Lagerräume, Grünflächen entstehen. Hochhaus ist fast abgerissen – später als gedacht.
- Der neue Business Park soll vor allem für neuen Schwung in Oberhausen sorgen
- Auf 120 000 Quadratmetern gibt es Platz für junge Start-Up-Unternehmen und große Ankermieter
- Projekt soll auf der internationalen Immobilienmesse MIPIM in Cannes präsentiert werden
Das ehemalige Babcock-Gelände an der Duisburger Straße soll nach Vorstellung der Planer und der Wirtschaftsförderung nicht nur ein einfacher Business Park werden, sondern vor allem für neuen Schwung in Oberhausen sorgen. Von „neuen Impulsen“, einem „Leuchtturm-Projekt“ und „Lifestyle“ ist die Rede. Junge Start-Up-Unternehmen sollen hier ebenso Platz finden wie große Ankermieter. Für das „Quartier 231“ soll es bereits drei große Interessenten geben, andere Teile des Geländes sind bereits vermietet. Auf der internationalen Immobilienmesse MIPIM vom 14. bis 17. März in Cannes präsentiert Frank Lich-tenheld von der Wirtschaftsförderung das Projekt.
Am Mittwoch stellte der zuständige Architekt, Nikolaus Decker vom Bonner Architekturbüro „Bauwerkstadt“, der Redaktion erstmals die Pläne und Ideen für das insgesamt 120 000 Quadratmeter große Areal vor, das dem britisches Unternehmen Henley 360° gehört.
Der Abriss des Hochhauses 2 an der Duisburger Straße ist für jeden erkennbar weit fortgeschritten. Er war weitaus schwieriger als gedacht – und ist damit laut Decker rund neun Monate in Verzug. „Das Gebäude hat sich unglaublich gewehrt“, sagt er. Eine Sprengung sei durch die zentrale Lage nicht möglich gewesen. Also sollte das Hochhaus mit einem Longfront-Bagger – ein Bagger mit einem langen Arm – abgeknabbert werden. Doch der Arm war nicht lang, das Maul des Baggers für den massiven Stahlbeton nicht breit genug. Also musste eine Vier-Tonnen-Abrissbirne den Job erledigen. Inzwischen steht nur noch ein kleines Stück Fassade. Anstelle des Hochhauses soll die neue, große und offene Zufahrt zum Gelände entstehen.
Ein Park in der Mitte des Areals
Die Fläche insgesamt soll luftiger werden, einige Bauten wie die Gießerei oder eben das Hochhaus sind bereits abgerissen. „Uns war von Beginn an klar: Wir müssen die Masse an Gebäuden ausdünnen, das wäre nicht beherrschbar“, erklärt Decker. Im Inneren des Geländes sollen Grünflächen entstehen. Die bestehenden Gebäude werden so saniert, dass sie für kleine wie für große Nutzer mietbar werden. „Maximale Flexibilität“ lautet das Zauberwort: Es können Büros für einen Monat oder für mehrere Jahre gemietet werden. In kleiner, erweiterbarer oder großer Quadratmeterzahl. Alles soll hier möglich sein.
Dort, wo einst die Gießerei stand, sollen Parkplätze entstehen. Das Hochhaus 1, in dem einst 1000 Ingenieure gearbeitet haben, ist von der Unteren Denkmalbehörde vorläufig unter Denkmalschutz gestellt worden – ebenso die Lagerhallen.
Zurzeit befinden sind bereits 650 Arbeitsplätze auf dem ehemaligen Babcock-Areal, unter anderem von Babcock Borsig Steinmüller und dem Callcenter Amevida (früher Tectum). Das wird vom hinteren Geländeteil – dort, wo einst die Sparkasse übergangsweise untergebracht war – in eines der vorderen Gebäude an der Duisburger Straße umziehen. Die Umbauarbeiten dafür starten im kommenden Monat, erklärt Architekt Nikolaus Decker.