Oberhausen. . Werbebesuch des türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim empört Teile der Politik. Nun äußert sich die Arena als Vermieter der Halle.

  • Die Vermietung der Oberhausener König-Pilsener-Arena an die türkische Regierung löst Empörung aus
  • Das Gebäude-Management verteidigt die umstrittenen Gäste - sie hätten ein Recht auf Anmietung des Ortes
  • Ministerpräsident Yildirim will am Samstag für das umstrittene türkische Präsidialsystem werben

Nach Kritik von Politikern, die Köpi-Arena in Oberhausen für eine Werbeveranstaltung der türkischen Regierung zu vermieten, hat nun das Hallenmanagement erstmals inhaltlich reagiert. Die Arena-Leitung rechtfertigt das Geschäft damit, dass in Deutschland „jede durch die Behörden legitimierte Gruppierung das Recht zur Anmietung eines Veranstaltungsortes“ habe. Am Samstag will der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim in der Arena vor 10 000 Zuschauern für das neue Referendum werben, dass Präsident Erdogan einen erheblichen Machtzuwachs zu Lasten des Parlaments ermöglichen soll.

„Als Betreiber möchten wir es uns nicht anmaßen, selbst zu entscheiden, welche Gruppen die Arena nutzen dürfen und welche nicht. Dafür sind in unserem Rechtsstaat andere Instanzen zuständig. Die Verhinderung bestimmter Veranstaltungen können nur Politik und Behörden verfügen“, schreiben die Arena-Chefs. Die König-Pilsener-Arena biete eine Versammlungsstätte für Kunst, Kultur, Sport, Religion und Politik an. Dabei stehe es jedem Nutzer frei, diese Stätte zu nutzen, insofern es keine Verbote oder Auflagen seitens der Behörden gibt.

Namensgeber König Pilsener fürchtet Image-Schaden

Die Oberhausener Arena befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Großeinkaufszentrum Centro und wird für Veranstaltungen von der SMG Entertainment an Kunden vermietet. Namensgeber ist die Duisburger König-Brauerei - die nun einen Imageschaden fürchtet:

„König Pilsener ist Namenssponsor der Arena in Oberhausen. Wir bedauern, keinen Einfluss auf die Auswahl von Veranstaltungen zu haben. Die Entscheidung darüber liegt ausschließlich beim Betreiber der Arena, der SMG Entertainment Deutschland GmbH, mit der wir uns aktuell in einem konstruktiven Dialog befinden“, teilte Angelika Thielen, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Bitburger Braugruppe, unserer Redaktion mit. (dihei)