Oberhausen. . „Echte Fründe“ feiern im ausverkauften Ebertbad ihre vierte Prunksitzung. Tränen beim Sitzungspräsidenten. Und ein überraschender Grenzgänger.
- Prinz Oliver I. und Prinzessin Assindia Sandra II. sorgen für eine Überraschung
- Ein Dankeschön für jecke Expeditionen der Oberhausener aus dem Vorjahr
- Thilly Meeste muss gegen eine beachtliche Geräuschkulisse anscherzen
Falsch abgebogen? Manch einer rieb sich am späten Samstagabend verwundert die Augen. Prinz Karneval marschierte mit viel Tamm-Tamm in den Saal. Allerdings trug dieser nicht die Oberhausener Stadtfarben, sondern stammte aus Essen. Ausgerechnet!
Prinz Oliver I. und Prinzessin Assindia Sandra II. hatten sich allerdings nicht verfahren, sondern die vierte Prunksitzung der KG Echte Fründe im Ebertbad ganz gezielt angesteuert. Hinter dem närrischen Grenzgänger steckte eine Überraschung von „Fründe“-Sitzungspräsident Marcel Habendorf. Der Vorjahresprinz aus dem Dreigestirn der KG Dampf drauf kennt die närrischen Regenten aus der Nachbarstadt aus seiner Amtszeit.
Über Fußball wurde nicht gesprochen
Der Einmarsch ins Ebertbad war ein Dankeschön für jecke Expeditionen der Oberhausener aus dem Vorjahr in Essen. Außerdem: Das Sessionsmotto „Essen is im Pott“ ist durchaus revierbetont. Und ja: Über Fußball wurde nicht gesprochen.
Habendorf stand noch einmal im Mittelpunkt: Als der amtierende Dreigestirns-Prinz Dirk I. vor die Narren trat, wurden seine Augen feucht. Die vergangene Session hatte einige wohlige Erinnerungen konserviert, die nun wieder hervorkamen.
Trost war allerdings nicht nötig. Der amtierende Prinz ließ lieber seine Dreigestirns-Jungfrau singen, wobei er die angekündigte Anmeldung bei „DSDS“ vielleicht noch einmal überdenken sollte. Zumal Dieter Bohlen im Gegensatz zum Helene-Fischer-Schlager eher selten „atemlos“ ist.
Pascal Krieger und seine Narrenscherze
Einen Narrenscherz hatte sich zuvor schon Stimmungssänger Pascal Krieger erlaubt, als er meinte: „Ich sehe coole Typen, hübsche Frauen und ganz viele Karnevalisten!“ Mit einer heiteren Polonaise erklärte der Sänger den Narren zudem, welche Farben bei einem Geschenk für die Holde besonders gut ankommen: „Rot, rot, rot sind die Rosen!“
Apropos Geschenke: Ein gutes Verhältnis haben die „Fründe“ seither mit der jungen Karnevalsgesellschaft Eisenheim Zick-Zack. Darum durfte nicht nur das vereinseigene Tanzpaar Anna-Lena und Jannik seine Schrittfolgen zeigen, sondern auch die erst sieben Jahre junge Emma aus Eisenheim.
Von ihren Begegnungen mit dem Schwiegerdrachen berichtete Thilly Meester, die als Witzeerzählerin „Ne Kistedüvel“ allerdings gegen eine beachtliche Geräuschkulisse anscherzen musste. Sie nahm es sportlich, erzählte von Erlebnissen aus dem Fitnessstudio und erläuterte, warum „Graugurken“ und „Kukident-Panda“ topfit sein können.
Das Steigerlied als Höhepunkt
Deutlich einfacher hatten es die musikalischen Badegäste am Ebertplatz: „Die Püttrologen“ waren am Mittwochabend noch bei der Seniorensitzung der KG Blau-Gelb Vondern im Haus Matecki gesehen worden. Diesmal gab es für die vier Stimmungssänger eine größere Bühne. „Jetzt geht’s los, wir sind nicht mehr aufzuhalten“ konnte man bei den dem Bergbau verbundenen Musikern wörtlich nehmen.
Teuflische Tanzfähigkeiten bewiesen selbst manche Gäste, die zuvor er gediegen auf den Bänken hockten. Kein Wunder, aus den Boxen schallte auch laut: „Hölle, Hölle, Hölle!“ Knapp fünf Stunden dauerte das überwiegend gelungene Treffen des Freundeskreises. Inniger Höhepunkt: das Steigerlied.