Oberhausen. . OB Daniel Schranz und WBO-Chefin Maria Guthoff werden Mitglieder des Eulenordens. Er ehrt gesellschaftliches und karnevalistisches Engagement.
- Das Ordenskapitel Närrische Weisheit hat am Sonntag die Mitglieder 104 und 105 ernannt
- Viele närrische Gäste klatschten in der gut gefüllten Luise-Albertz-Halle
- Stadtprinz Mario I. bat gemeinsam mit den „Eulen“ zu seinem Empfang
Für einen Moment gibt Oberbürgermeister Daniel Schranz Einblick in sein Inneres. Der Umzug ins Rathaus an die Schalthebel der Geschicke hat trotz der hohen Verantwortung etwas Unvollkommenes. Schließlich waltet seit 54 Jahren der Eulenorden närrische Weisheit mit Akteuren aus dem karnevalistischen und gesellschaftlichen Leben, was Schranz mit jeckem Schalk gar als eine „geheime Stadtregierung“ interpretiert: „Offenbar werden jedes Jahr nur zwei neue Eulen ernannt, um den Kreis der Mitwisser klein zu halten.“
Seit Sonntag muss der erste Bürger der Stadt nicht bloß zuschauen. Er gehört als Nummer 104 mit zu den fraktionsübergreifenden Rittersleuten dazu — und sieht es wie einst der Dichter Wilhelm Busch: „Endlich nun bin ich am Ziel!“
Lange Jahre an der Spitze des Zonta-Clubs
Gleiches gilt für Maria Guthoff. Die Chefin der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) ist in närrischen drei Vereinen Mitglied, machte sich lange Jahre an der Spitze des hiesigen Zonta-Clubs für Frauen im rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und beruflichen Bereich stark. Dass beim Sinn für Gerechtigkeit bei der begeisterten Radfahrerin nicht zu spaßen ist, hob auch der Laudator und im vergangenen Jahr als neue Eule gekürte Oliver Reuter, Vorstandsmitglied der Volksbank Rhein-Ruhr, deutlich hervor.
Dass Eulen für Maria Guthoff wahrlich keine komischen Vögel sind, verdeutlichte sie bei ihrer Dankesrede und verriet, dass Ehemann und Ex-Kämmerer Bernd Elsemann als begeisterter „Eulensammler“ gute Vorarbeit geleistet habe. Sie lobte aber auch die paritätische Entscheidung der diesjährigen Auswahl: Maria Guthoff ist als Nummer 105 erst die achte Frau im Ordenskapitel.
Köstliches von Gdanska-Gastwirt Czeslaw Golebiewski
Köstlich Kauziges hielt Gdanska-Gastwirt Czeslaw Golebiewski über den Oberbürgermeister bereit, der als „kulinarischer Genussmensch“ momentan den Gürtel enger schnallen muss. Eine Erhöhung seiner Diät sollte aber zumindest während der Verleihung aussetzen: „Am Büffet treffen sich gleich zwei Immigranten — einer kommt aus Polen, der andere aus Osterfeld.“
Schranz lobte den Eulenorden nach seinen Eingangsscherzen für das, was er letztlich wirklich ist: Ein bedeutsamer Zusammenschluss, der soziales und gesellschaftliches Engagement vereint. Zur „Nachteule“, zum „Unglücksraben“ oder „Rabenvater“ wolle er nicht werden.
Empfang von Stadtprinz Mario I.
Mit 42 Jahren gehört Schranz allerdings noch zu den Jung-Eulen. Seit 1993 hält Walter Paßgang als erst dritter Präsident nach Walter Buhrow und Karl-Heinz Wolff sicher die Geschicke in der Hand. Gemeinsam mit Alt-Oberbürgermeister Friedhelm van den Mond wurde er für 25 Jahre Mitgliedschaft im Ordenskapitel ausgezeichnet.
Stadtprinz Mario I. gehörte in der gut besuchten Luise-Albertz-Halle am Sonntag zu den Gratulanten: Schließlich stellte sich seine Tollität beim in die Eulen-Ernennung integrierten Prinzenempfang als Gastgeber vor. Sein Einmarsch in den klatschenden Saal erfolgte folglich gar nicht kleinlaut, sondern mit einem Saxophon-Solo. Unterhaltsames würzte die mehrstündige Gala. Vor allem der gemeinschaftliche Tanz der Kinder- und Jugendgarden konnte sich sehen lassen.