Interfraktioneller Antrag befürwortet gleichzeitig den Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen – möglichst, ohne die Gesamtfläche zu vergrößern

Fast alle Fraktionen und Gruppen im Rat der Stadt ziehen an einem Strang: Sie setzen sich in einem gemeinsamen, interfraktionellen Antrag für den Erhalt des Sterkrader Waldes ein und befürworten gleichzeitig den Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen.

Das berieten die Mitglieder des Umweltausschusses unter der interessierten Anwesenheit der Bürgerinitiative (BI) Dunkelschlag, die ebenfalls für den Erhalt des Waldes kämpft. BI-Initiator Jörk Lutz freute sich über die Unterstützung der Politiker. Am 15. Februar haben die Vertreter der BI einen Termin im NRW-Verkehrsministerium, um über den Autobahn-Ausbau zu beraten. Nur die Linke Liste hat sich zu dem Antrag bis zur Sitzung am vergangenen Donnerstag nicht geäußert, ob sie diese Forderung mitträgt.

Die Politiker sehen in dem Ausbau die Chance, Immissionsbelastungen durch schlecht fließenden Verkehr zu verringern und andererseits den innerstädtischen Verkehr zu entlasten. Allerdings fordern sie, dass die Fläche, die das Kreuz derzeit einnimmt, durch den Umbau nicht vergrößert werden soll. Die Variante, die der Landesbetrieb Straßen NRW vorschlägt, würde zu Baumfällungen führen. Die Politiker fordern, die Planungsvarianten, die die BI vorgestellt hat, umgehend zu prüfen.

Die Stadtverwaltung wird außerdem aufgefordert, intensiv mit dem Landesbetrieb über einen umwelt- und anwohnerfreundlichen Ausbau zu verhandeln. „Wir werden um jeden Baum kämpfen, der unnütz weg soll“, sagte Manfred Flore (SPD) im Umweltausschuss. „Es wird sicherlich Eingriffe in die Natur geben, aber dafür muss ein Ausgleich geschaffen werden.“ Die Politiker fordern Ersatzpflanzungen in Oberhausen – und nicht in einer anderen Stadt. Allerdings seien in der Stadt keine großen, zusammenhängenden Flächen mehr vorhanden, auf denen ein Wald entstehen könnte, fügte Frank Bandel (CDU) an. Sollten die Ersatzbepflanzungen also tatsächlich nicht in Oberhausen möglich sein, fordert die Politik in ihrem Antrag Ersatzgelder für den Klimaschutz in Oberhausen.