OBERHAUSEN. Tag der offenen Tür an der Marktstraße 165 – dort ist der Verein Ambulantes Hospiz Oberhausen beheimatet, der im Jahr 1997 gegründet wurde.

Der Verein Ambulantes Hospiz Oberhausen feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen und kann dabei auf eine erfolgreiche Geschichte seit dem Gründungsjahr 1997 zurückblicken. Mittlerweile gehören beachtliche 670 Mitglieder dem Verein an; rund 170 Ehrenamtliche engagieren sich in seinen Reihen.

Am Freitag hatte der Verein zum Tag der offenen Tür an die Marktstraße 165 eingeladen. Schon gegen Mittag fanden sich dort zahlreiche interessierte Gäste in den Räumen in der 2. und 3. Etage ein.

Neuer Qualifizierungskurs hat gerade begonnen

Die Besucher hatten Gelegenheit, mit den Koordinatorinnen des Vereins, aber auch mit Ehrenamtlichen ausführlich ins Gespräch zu kommen. Dabei ging es vor allem immer wieder um die anspruchsvolle Aufgabe der Sterbe- und Trauerbegleitung. Gerade erst hat ein neuer Qualifizierungskurs mit 20 Teilnehmern begonnen, die sich nun bis zum November auf ihr künftiges Engagement als Sterbebegleiter vorbereiten.

Im November 2016 konnte der Verein zudem neue Räumlichkeiten in der 2. Etage des Hauses an der Marktstraße 165 eröffnen. Hinzugekommen sind ein Seminarraum, ein Gesprächsraum und eine Küche. Die neuen Räume werden für Kurse, Fortbildungen und Trauergespräche genutzt. Auch aktuelle Informationen zur Patientenverfügung gibt es hier.

Kleine Bücherei bietet Fachliteratur

Beim Tag der offenen Tür ging es aber nicht nur um Besichtigungen und Gespräche. Auch kurze Fachvorträge standen auf dem Programm. In der kleinen Bücherei des Hospizes konnte sich zudem jeder Interessent Fachliteratur ausleihen. Kaffee und Gebäck rundeten das Angebot ab.

In der kleinen Bücherei gibt es Fachliteratur.
In der kleinen Bücherei gibt es Fachliteratur. © Franz Naskrent

Die leitende Koordinatorin Marion Kutzner erläuterte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass die Sterbebegleitung durch ehrenamtliche Kräfte nicht nur zuhause, sondern auch in Krankenhäusern und Altenheimen geleistet werde. Zudem werde in jüngerer Zeit ein neuer Bereich immer wichtiger: die Sterbebegleitung von Menschen mit einer Behinderung. Hier stehen die ehrenamtlichen Kräfte nochmals vor ganz neuen, fachlichen Herausforderungen.

Krankheit, Sterben, Tod, Trauer aus Tabu-Zone holen

Alles in allem gilt auch mit Blick auf das Jahr 2017 jene Zielvorstellung, die bereits im Gründungsjahr 1997 im Blickpunkt stand: Die für Betroffene kostenlose Hospizarbeit möchte die Themen Krankheit, Sterben, Tod und Trauer aus der gesellschaftlichen Tabu-Zone herausholen und wieder ins Alltagsleben integrieren. Der Tag der offenen Tür diente dazu, sie verstärkt ins Gespräch zu bringen.