Stadtprinz, Kinderprinzenpaar und Dreigestirn besuchen die Redaktion. Die jecken Machthaber meistern während der Session mehr als 200 Termine.

Diese Oberhausener Tollitäten lassen sich gerne in die Karten schauen: „Full House“ hieß es darum am Mittwochmorgen in den Redaktionen von WAZ und NRZ beim traditionellen Besuch der närrischen Machthaber. Stadtprinz Mario I. (Hochmuth) legte sofort alle Zahlen auf den Tisch. Mehr als 200 Termine wird er gemeinsam mit Minister Stefan Diebels, Hofmarschall Ludger Decker und den Paginnen Elisabeth Greca, Nadine Schön Varela und Margit Fink absolvieren.

Ausruhen gilt nicht. Seine Tollität ließ durchblicken, dass der Löwenanteil seiner närrischen Grußworte natürlich noch bevorsteht. Mit der angeborenen Gelassenheit meinte der im bürgerlichen Leben als Geschäftsmann im Dekorationsgeschäft tätige Hochmuth: „Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen!“

Durchaus schmuck kommt übrigens sein Prinzenschal an. 15 Euro kostet das gute Stück. Bunt wie der Karneval, mit putzigen Stoffbommeln verziert. 1200 Exemplare hat die fleißige Arbeitsgruppe der Lebenshilfe verpackt. Was viele gar nicht wissen: Jeder Schal ist ein Los. Wer einen goldenen Bommel an seinem Schal findet, der kann einen von 20 Preisen gewinnen. Dieser Prinz hält eben die Spannung hoch.

Besonders aufregend wird es schon in knapp zwei Wochen für das Kinderprinzenpaar Lia I. und Maximilian II. — sie verrieten: „Wir fahren nach Berlin!“ Als Repräsentanten des Landesverbandes Rechter Niederrhein werden die Mini-Tollitäten nicht nur das Familienministerium, sondern auch das Ministerium für Inneres besuchen und als närrische Botschafter der Stadt fungieren. Sieben Stunden lang sind beide in der Hauptstadt unterwegs. Knifflig könnte es nur an der Sicherheitskontrolle am Flughafen werden: Ob sie im vollen Ornat in den Flieger steigen dürfen, steht nämlich noch nicht fest.

Weniger Probleme mit der Anreise hat am kommenden Samstag Prinz Dirk I. vom Dreigestirn der KG Dampf drauf. Am Wochenende steht ein picke-packe gefüllter Kalender an. Alleine am Samstag muss das Dreigestirn acht Termine meistern. Besonderes Kribbeln verspürt der Prinz bei der Prunksitzung der 1. KG Königshardt. Es klingt unzertrennlich: Die Verbindung zu seiner Heimatgesellschaft trägt der Prinz sogar als Tattoo auf der Haut. „Wenn alles hinhaut, dann werden wir am Samstag nach all unseren Terminen dort unseren Feierabend feiern.“

WAZ-Redaktionsleiter Peter Szymaniak hob das Engagement der jecken Ehrenämtler hervor: „Wir haben oft mit ernsten Schlagzeilen zu tun, um so schöner ist es, auch die positiven Seiten Oberhausen abbilden zu können – dabei spielt der Karneval eine bedeutende Rolle.“