Oberhausen. . Heidemarie Steinke führt mit ihrer Familie seit zwei Jahrzehnten die Schloss Gastronomie. Die Betreiberin wünscht sich kostenlose Parkplätze.
- Nicht nur Hochzeitsgesellschaften nutzen das Angebot der Schloss Gastronomie am Kaisergarten
- Das Geschäft läuft im Familienbetrieb gut, auch wenn die Feiergesellschaften kleiner geworden sind
- Besonders der selbst gebackene Kuchen lockt Stammkunden und Spaziergänger an
Für einige Leute sind Geschichten aus der Vergangenheit kalter Kaffee. In der Schloss Gastronomie ist schon der ein oder andere frisch gebrühte Aufguss des Heißgetränkes nach einem guten Essen an den Tischen serviert worden. Zwei Jahrzehnte lang betreibt die Familie Steinke nun die ansprechenden Räume am Kaisergarten. Aber langweilig ist es in dem stetig im Wandel befindlichen Geschäft mit der guten Küche wahrlich nicht geworden.
Gebäude unter Denkmalschutz
Aber der Kaffee ist ein gutes Beispiel für den Wandel in ihrer Branche. „Früher haben die Leute einen klassischen Kaffee bestellt“, erinnert sich Chefin Heidemarie Steinke. „Heute sind zahlreiche Spezialitäten gefragt. Vom Café-Crème bis zum Latte Macchiato.“ Das zeigt, dass man sich in der Gastronomie schwer ausruhen kann. Schon alleine deswegen, weil in der Küche neue Maschinen gefordert sind.
Die Steinkes sind zwei Jahrzehnte im Schlemmer-Geschäft. Zumindest im Schloss am Kaisergarten. Denn Küche und Bewirtung begleiten Heidemarie Steinke deutlich länger. Ob mit dem Gasthaus „Dümpten 13“ oder dem „Haus Ossenberg“ in Hünxe. Mit ihrem vor einigen Jahren verstorbenen Mann Adolf Steinke hat sie sich in der Welt der Köstlichkeiten über viele Jahre einen Namen gemacht. Sie sagt: „Viele Stammkunden sind uns damals aus Hünxe nach Oberhausen gefolgt. Das war für uns natürlich ein Kompliment.“
Die heutige Schwiegertochter Nadine hat ihren Sohn Andreas noch als Auszubildende in der Schloss Gastronomie kennengelernt.
Gemeinsam kümmern sie sich nun um das unter Denkmalschutz stehenden Gebäude, dessen Eigentümer die Familie auch ist. 15 feste Angestellte gehören in Küche und beim Service zum Team, ebenso wie etliche Aushilfen. Die Steinkes wollen weitere Arbeitsplätze schaffen.
Was viele nicht wissen: Auch die Außenbude am nahegelegenen Spielplatz des Kaisergartens wird von der Schloss Gastronomie betrieben. Gerade im Sommer ist dies ein beliebter Ort für Familien, um nach dem Spaziergang eine Schale Pommes oder ein kaltes Getränk zu kaufen. „Die Bude ist immer dicht umlagert“, weiß Nadine Steinke.
Für die feine Küche besuchen die meisten Kunden die Schloss-Küche allerdings gezielt. Vor allem Fischgerichte sind beliebt. Die Ware wird regelmäßig frisch angeliefert und per Tageskarte verkauft. Größte Herausforderung war vor vielen Jahren ein drei Meter langer Dornhai. Dieser passte vor der Zubereitung in der Küche kaum durch die Tür.
„Klassiker sind alte Gerichte wie unsere Ochsenbäckchen“, sagt Heidemarie Steinke. Zur Orientierung: Das Schweinefilet mit Champignonragout und Staudensellerie im Ofen gebacken, Schalottenjus und Kartoffelrösti kostet 19,50 Euro.
Gesellschaften werden kleiner
In 20 Jahren hat sich in der Gastronomie viel verändert. Die großen Geschäftsessen sind weniger geworden. Auch eine Hochzeit wird eher kleiner gefeiert. Räume für Goldene oder Silberne Hochzeiten würden dagegen in den vergangenen Jahren verstärkt nachgefragt. Die mehreren abtrennbaren Säle plus Biergarten bieten im Schloss immerhin rund 500 Gästen Platz.
Das Rauchverbot habe auf das Speiselokal heute kaum noch Auswirkungen. Ein größeres Problem seien dagegen fehlende kostenlose Parkplätze am Kaisergarten. Nadine Steinke: „Das ist bei größeren Feiergesellschaften ungünstig.“ Vor dem Gebäude gibt es nur eine Hand voll eigene Parkplätze, die folglich schnell belegt sind.
Die Gesichter strahlen wieder, wenn Heidemarie Steinke von den Sonntagsgästen zur Nachmittagszeit erzählt: „Käse-, Apfel- oder Pflaumenkuchen backen wir natürlich selber. Danach fragen unsere Gäste ganz gezielt.“