Beim Stadtgespräch der WAZ Ende November wurde von OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt und Planungsdezernentin Sabine Lauxen zugegeben, dass man am Anfang der Aktion wohl einen Kardinalfehler begangen hatte, weil man unbedingt die Fördermittel des Bundes abgreifen wollte. Eile war geboten, denn es standen für die Umsetzung der Maßnahme nur 2,5 Jahre zur Verfügung.

Beim Stadtgespräch der WAZ Ende November wurde von OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt und Planungsdezernentin Sabine Lauxen zugegeben, dass man am Anfang der Aktion wohl einen Kardinalfehler begangen hatte, weil man unbedingt die Fördermittel des Bundes abgreifen wollte. Eile war geboten, denn es standen für die Umsetzung der Maßnahme nur 2,5 Jahre zur Verfügung.

Unter Zeitdruck musste im Herbst 2014 aus dem Wettbewerbsverfahren von sieben Bewerbern für die Umrüstung als einziger Betrieb die Elektrofirma Albrecht ausgewählt werden. Alle anderen sechs Angebote konnten wegen diverser Fehler nicht berücksichtigt werden. Nachdem die Entscheidung für den Lampentyp der Zukunft gefallen war, wurde Ende 2015 der Licht-Ingenieur Herr Hayen von der Stadt beauftragt, ein Gutachten zu erstellen. Auf 43 Seiten bescheinigt er, dass der richtige Lampentyp ausgewählt wurde. Das alte Streulicht sei nur subjektiv hell gewesen, meint er. Die punktförmige LED-Beleuchtung sei klar besser und die Umrüstung sei problemlos mit kleinen Nachbesserungen später zu machen.

Als mit der Umrüstung begonnen wurde, gab es von den Anwohnern sehr frühzeitig Hinweise auf ungenügende Beleuchtungssituationen. Erst redete man die Sache klein: Die Bürger müssten sich erst daran gewöhnen und alle Messwerte würden eingehalten. Dann konnte man den Entrüstungssturm nicht mehr ignorieren. Es wurde ein Beschwerdemanagement eingerichtet.

Im zweiten Gutachten (31 Seiten) stellt Herr Hayen fest, dass die Lampe zwar richtig ausgewählt worden ist, aber die Straßengeometrie und die Laternenabstände in Oberhausen nicht überall für eine gute Ausleuchtung geeignet seien. Einige Lichtmasten müssen von vier Metern auf 5,5 Meter erhöht, die Abstände der Masten müssen teilweise von 55 auf 25 Meter verringert werden – und man sollte auch noch die Beleuchtungsstärke erhöhen. Das kostet zusätzlich 1,5 Millionen Euro, wobei die Endsumme nicht feststeht, da noch nicht alle Mängel-Straßen untersucht sind. Frau Lauxen hat verkündet, dass man diese Maßnahmen eh irgendwann durchgeführt hätte, da die alte Beleuchtung ungenügend gewesen sei. Sie würden jetzt nur vorgezogen. In einer finanziell klammen Stadt klingt das sehr befremdlich.

Damit kein falscher Eindruck entsteht. Ich bin ein Befürworter der Umrüstung auf LED-Lampen aus Umwelt- und Betriebskostengründen. Nur sollten solche weitreichenden Entscheidungen nicht hastig, ohne ausreichende Tests, im Eilverfahren durchgezogen werden.