Die Sterkrader Kleinstädter Bühne bringt den Schwank "Der irre Theodor" zur Aufführung.Hauptdarsteller Karl Bartsch lässt Publikum vor Lachen toben. Weitere Aufführung am 6. Oktober
"Nur wenn ein Mann ein kompletter Trottel ist, ist er auch ein kompletter Ehemann." Das vermeintlich schwache Geschlecht hält in Emil Stürmers Schwank "Der irre Theodor" die Zügel in der Hand. Zu sehen am Samstag bei der Premiere der Kleinstädter Bühne im Lito-Palast.
Und so hat Titelheld Theodor mit seiner Gattin Melanie zu kämpfen - besonders als er seinem Sohn Andreas aus der Patsche helfen will. Der wird beim Nackt-Tanz in einer Sex-Bar fotografiert. Theodor behauptet, an Stelle seines Filius dort gewesen zu sein, um Andreas Hochzeit mit der wohlhabenden Flora nicht zu gefährden. Um seine Geschichte glaubhaft zu machen, mimt Theodor den Irren.
Besonders wenn Karl Bartsch sein Alter-Ego Theodor ausflippen lässt, tobte der voll besetzte Lito-Palast vor Lachen: Der irre Theodor krabbelt als Tiger von Eschnapur über die Bühne und faucht seine strenge Gattin an. Drei Akte lang dreht sich alles um die Moral - der Übeltäter gibt sich als Unschuldslamm, die moderne Flora amüsiert sich über den Fehltritt in der Sex-Bar, die künftigen Schwiegermütter toben. Ob es nach überraschenden Wendungen doch noch zum Happy End kommt, können Sie am Samstag, 6. Oktober, ab 19 Uhr selbst herausfinden. Karten ab 7 Euro an der Abendkasse oder samstags von 10-12 Uhr im Lito-Palast, Finanzstraße 1.
"Der irre Theodor" ist eine zusätzliche Aufführung der Kleinstädter Bühne: "Normalerweise führen wir in jeder Spielzeit nur einen Schwank auf", erklärt Regisseur Heinz Muzik, da jedoch die Besetzung des Stückes "Taxi Taxi" (Premiere: 12. Januar 2008), sehr klein ist, "sollten auch unsere anderen Schauspieler eine Chance haben, in dieser Spielzeit auf der Bühne zu stehen."
Daher hat sich Heinz Muzik (73) bereit erklärt, noch einmal Regie zu führen, nachdem er die Spielleitung bereits an Michael Oslislo weitergereicht hatte.
Trotz beinahe 40-jähriger Regie-Karriere wollte Heinz Muzik mit "Der irre Theodor" etwas Anderes ausprobieren: "Die meisten Stücke, die die Kleinstädter aufführen, stammen von deutschen Autoren aus den Goldenen Zwanzigern." Emil Stürmer hingegen stamme aus Österreich, das Stück sei in den 1950er Jahren entstanden: "Der Aufbau des Stücks ist ganz anders und es ist für eine kleinere Besetzung geschrieben." Mit der Premiere ist der Regisseur sehr zufrieden, zumal am Samstagabend mit Patricia Schäfer und Dennis Treiblmair junge, frische Schauspieler ihre ganz persönliche Premiere auf der Kleinstädter Bühne feierten.