Der Oberhausener Rat verabschiedete 2016 den Bildungsplan, der bis 2020 gültig ist. Noch blieben alle Schulstandorte erhalten.

Die Vorschläge der Schulverwaltung lagen im Sommer 2016 zur Beschlussfassung auf den Tischen der Oberhausener Ratsmitglieder: Der Bildungsplan 2016-2020 sah auch die Schließung mehrerer Grundschulstandorte vor – nicht zuletzt, um die mit der Landesregierung abgestimmten Sparziele bei den Schulen zu erreichen (zwei Millionen Euro jährlich bis zum Jahr 2021). Doch die Verwaltung scheiterte mit ihren Vorschlägen zur Standort-Reduzierung, die Ratspolitiker sicherten vorerst den Bestand aller Oberhausener Grundschulen.

Dringender Handlungsbedarf

Doch mit diesem Ratsbeschluss vom Juli 2016 fängt die Arbeit erst an. Denn dass dringender Handlungsbedarf an den Oberhausener Schulen besteht und die Bildungslandschaft fit gemacht werden muss für die Zukunft, wurde in den Debatten in den Monaten zuvor und in der Juli-Ratssitzung deutlich. Sanierungsstau, fehlende mediale und digitale Ausstattung, drängende Enge und fehlende Räume im offenen Ganztag und für den inklusiven Unterricht sind nur einige der kritisierten Punkte.

Schon die Schulleitungen der Grundschulen hatten in einem Positionspapier für den Bildungsplan gefordert, die Schulen den modernen pädagogischen Erfordernissen anzupassen. Dazu gehörte durchaus auch, kleine Standorte aufzugeben, um andere dafür auszubauen. Diese Überlegungen werden wohl in der Arbeitsgruppe Bildungsplan eine Rolle spielen.

Die Einrichtung dieses Gremiums war ein zentraler Punkt in dem im Juli verabschiedeten Bildungsplan. Auf Wunsch der Politik sollen Vertreter der Schulen und aus dem Stadtteil sowie Vertreter der Schulverwaltung gemeinsam die Zukunft der Schulen planen und den Bildungsplan 2021-25 vorbereiten. Die Arbeitsgruppe soll Anfang 2017 starten, zu ihren Aufgaben gehört auch, die Raumsituation an den Schulen zu untersuchen. Zahlreiche Gespräche stehen in den kommenden Monaten an. So zum Beispiel darüber, ob eine Zusammenlegung der Osterfelder Heide-Schule mit der Robert-Koch-Schule umsetzbar wäre. Prüfaufträge erteilte der Rat beispielsweise auch zur Grundschule Buschhausen (Zusammenlegung beider Standorte an der Friesenstraße).

Gleichzeitig arbeitet die Schulverwaltung an der Ausarbeitung der Qualitätsstandards für den Offenen Ganztag und an konkreten Vorschlägen, wie diese in der Praxis umgesetzt werden können.

Bei allen Maßnahmen zur Verbesserung der Oberhausener Bildungslandschaft wird die Herausforderung für Verwaltung und Politik darin bestehen, diese trotz der Sparvorgaben umzusetzen, die weiterhin im Raum stehen.