Oberhausen. Olaf Tomsons mietet für drei Monate ein Ladenlokal in Sterkrade. Damit ergibt sich für ihn und das Citymanagement Oberhausen eine Chance.

  • In Sterkrade zieht ein Künstler in ein leerstehendes Ladenlokal am kleinen Markt ein
  • Das Stadtteilbüro hat die Vermittlung übernommen und freut sich über die Belegung
  • Neben der Ausstellung hat der Künstler weitere Ideen zur Nutzung der Galerie

In der Brüderstraße quillt die Werkstatt von Olaf Tomsons über. Der Künstler hat in den vergangenen Jahren weit über 100 Werke angesammelt. Auf der Suche nach einer Galerie wurde er nun am Kleinen Markt fündig. Sie öffnet am Freitag um 10 Uhr. Das Stadtteilbüro Sterkrade vermittelte dem Sterkrader ein dort seit dem Sommer leerstehendes Ladenlokal. Zunächst für drei Monate.

Die Galerie, die übrigens den Namen „OLF Temporary Gallery“ trägt, ist damit ein Projekt, das es so in Sterkrade noch nicht gegeben hat. Das Citymanagement ist bemüht, die Leerstände in Sterkrade gering zu halten. Die Situation habe sich in den vergangenen Jahren auch verbessert, erzählt Sven Wörmer aus dem Stadtteilbüro. Dennoch wechseln manche Ladenlokale den Pächter.

Stadtteilbüro stellte den Kontakt zum Vermieter her

Also sollen sie optional auf Zeit vermietet werden, um ihnen Leben einzuhauchen. Der Vorteil: Es gibt weniger Leerstände. Der Nachteil an einer kurzzeitigen Vermietung: Kommen ernsthafte Interessenten und wollen unmittelbar die Räumlichkeiten nutzen, muss der aktuelle Pächter wieder ausziehen.

Dies sei im Falle der Galerie unter dem „Vis a Vis“ derzeit zwar unrealistisch, aber nicht ausgeschlossen. „Es gibt daher einen Vermerk im Vertrag“, sagt Wörmer. Er stellte die Kontakte für Tomsons her. So funktionierte die Vermittlung überhaupt. Nicht nur, weil Wörmer sogar den Privatvermieter schon kannte. Sondern auch, weil dieser wusste, dass eine seriöse Anfrage kommt, die sich wirtschaftlich auch rechnet.

Ladenlokal bietet 200 Quadratmeter mit Werkstatt

Olaf Tomsons freut sich über das rund 200 Quadratmeter große Areal, in dem er neben Ausstellungsräumen auch eine kleine Werkstatt integriert hat. Um parallel weitere Werke zu erstellen. Denn die ausgestellten verkauft er an Interessenten. Dazu zählen Foto-Unikate mit Oberhausener Motiven wie das Alte Rathaus, der Bunker Sterkrade oder die Bushaltestelle „Neue Mitte“. Auch alte Möbel zeigt der Künstler, etwa eine umfunktionierte Munitionskiste.

Die meisten Werke hat Tomsons selbst angefertigt. Es gibt daneben unter anderem ein Graffiti-Werk seine Sohnes Robert. Sein zweiter Sohn, Janis, spielt während der Öffnungszeiten (geplant ist von 10 bis 22 Uhr) demnächst Musik.

Weitere Aktionen ergänzend zur Ausstellung möglich

Vorstellen kann sich der 56-Jährige darüber hinaus Aktionen zusätzlich zur Galerie: Fremdausstellungen, Lesungen oder sogar Hochzeitsfeiern. „Dabei muss die Kundschaft natürlich helfen“, so Tomsons. Er möchte, wenn es sich rentiert, gerne nach den drei Monaten dauerhaft in der Galerie bleiben. Sonst bleibt er erstmal in seiner Werkstatt an der Brüderstraße.