Oberhausen. Oberhausener Polizei unterstützt eine Aktion gegen Wohnungseinbrüche - zum ersten Mal unter dem Vorzeichen der „Aachener Erklärung“.

  • Polizisten harren stundenlang in der Kälte aus im Kampf gegen den Wohnungseinbruch
  • Die Insassen der meisten der Autos, die gestoppt werden, entpuppen sich als harmlos
  • Die Polizisten wissen genau, worauf sie zu achten haben. Sie entwickeln ein Gespür

Die Polizisten in ihren gelben Warnwesten und den schwarzen Maschinenpistolen in Händen sehen schon martialisch aus. An sechs Hauptkontrollstellen, sechs Autobahnabfahrten, stehen sie am Donnerstagnachmittag. Sie sind auf der Jagd nach Einbrecherbanden. Zum ersten Mal ist eine dieser regelmäßig stattfindenden Aktionen der Oberhausener Polizei Teil der „Aachener Erklärung“.

Polizei entwickelt Gespür für Auffälligkeiten

Die Polizei kontrollierte Fahrzeuge auf der Suche nach Wohnungseinbrechern.
Die Polizei kontrollierte Fahrzeuge auf der Suche nach Wohnungseinbrechern. © Fabian Strauch

„Holland, Belgien, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz haben sich im Kampf gegen Wohnungseinbruch zusammengeschlossen“, erläutert Polizeisprecherin Ina Jessel den Inhalt der Erklärung. „Überall laufen Aktionen“, erklärt Kollege Tom Litges. Drei Tage lang. Gestern, am dritten Tag, war Oberhausen dabei.

„Morgens haben die Kollegen im gesamten Stadtgebiet an allen Ein- und Ausfahrtstraßen kontrolliert“, sagt Ina Jessel. Zusätzlich waren Zivilstreifen im Einsatz. Und nachmittags gab es dann die Kontrollpunkte an den Autobahnabfahrten. Drei Teams müssen an verschiedenen Punkten vier, fünf Stunden in der Kälte ausharren. „Sie achten auf die Fahrzeuge und die Personen“, erklärt Tom Litges.

Ausländische Fahrzeuge werden aus Verkehr gezogen

Eigentlich spielten ganz viele Dinge eine Rolle dabei, wenn ein Wagen herausgewunken würde. „Die Kollegen haben viel Erfahrung“, sagt Litges. Und man entwickele auch ein Gespür für Auffälligkeiten. Auf der anderen Seite reagierten auch die Banden. Seien sie anfangs immer in Fahrzeugen mit ausländischen Nummernschildern unterwegs gewesen, mieteten sie sich jetzt schon vor Ort Autos. „Oft hochwertige Wagen“, erklärt der Polizeisprecher und sagt: „Wir müssen flexibel bleiben.“

An der Kontrollstelle an der A3-Ausfahrt Oberhausen-Holten- Sterkrade winken die Polizisten aber gerade einen weißen, schmutzigen Lieferwagen aus Duisburg an den Straßenrand. „Man kann sie nicht einsehen, weiß nicht, was drin ist“, sagt Ina Jessel. Da mache es schon Sinn, diese Wagen zu kontrollieren. In diesem Fall hat der Fahrer zwar keinen Führerschein dabei, aber er besitzt einen. Ansonsten ist alles in Ordnung.

Ungarischer Fahrer parkt auf Seitenstreifen

Das ist es auch bei zwei Pkw, die folgen, einem Duisburger Auto und einem auswärtigen. Immer wieder werden auch ausländische Fahrzeuge gestoppt. Als ein Pkw direkt nach der Autobahn auf den Seitenstreifen fährt, um dort zu parken, sind die Polizisten alarmiert. Will der Fahrer eine Kontrolle des Autos vermeiden? Ein Pärchen aus Ungarn steigt aus. Die Frau hält ein zitterndes Hündchen auf dem Arm. Aber auch bei den beiden ist alles in Ordnung.

Die kompletten Ergebnisse der Aktion wird die Polizei noch bekannt geben. Auf jeden Fall werden sich die an der „Aachener Erklärung“ beteiligten Behörden später austauschen.