Ehepaar Niehüser holt zum zweiten Mal den fünften Stern vom Fleurop-Himmel. Das ist einmalig in der Blumenladenlandschaft unserer Stadt und hebt die Firma auf die Liste der Top-21 in NRW. Mit über 1000 Punkten das Ziel erreicht

Von Gudrun Mattern

Zum zweiten Mal haben sie nach den Sternen gegriffen - mit Erfolg. Dem Floristik-Meister-Ehepaar Lydia und Frank Niehüser ist gelungen, was in Oberhausens Blumenladenlandschaft einmalig ist: Beide Geschäfte, zuerst das Mutterhaus in der Neumühler Straße und jetzt auch die Filiale Bahnhofstraße, dürfen sich mit dem Titel Fünf-Sterne-Fleurop-Fachgeschäft schmücken. Das Qualitätssiegel, bekannt aus der Hotel- und Gaststättenbranche, setzt sich immer mehr in der Floristik durch. 21 Mal konnte der fünfte Stern bisher in NRW errungen werden, 400 Blumen-Fachgeschäfte dürfen ihn in Deutschland tragen. „Wir sind mit beiden Betrieben dabei”, freut sich Lydia Niehüser. Thomas Westhelle, Mitarbeiter der Fleurop-Zentrale, die übrigens im nächsten Jahr 100 Jahre alt wird, hat die Prüfung vorgenommen. „Blumenvermittlung in andere Städte, Länder und Kontinente”, sagt er, „erfordert Qualität, Auswahlgeschick, fachliche Kompetenz, einen guten Marktauftritt und Servicebereitschaft.” Damit sind schon die großen Kategorien genannt, auf die es ankommt. „146 Noten werden vergeben. Drei Stunden bin ich damit beschäftigt”, sagt der Preisrichter. Bei über 1000 Punkten zückt er den fünften Stern. 600 müssen es mindestens sein, um Sterne tragen zu dürfen. Schließlich ist ein Drei-Sterne-Siegel schon gut, vier Sterne würden in der Schule sehr gut genannt, fünf hervorragend. Beim Besuch im Laden bleibt es nicht. Es werden außerdem anonym Testaufträge durchgeführt. Fleurop-Sterne gehen nicht automatisch auf Filialen über, müssen am zweiten Standort neu erkämpft werden. „Die Grundvoraussetzung ist natürlich, dass gelernte Floristen beschäftigt sind”, so Lydia Niehüser. Hier sieht sie das Hauptproblem ihrer Branche: „Jeder, auch Sie können einen Blumenladen eröffnen.” „Der sich aber nicht lange halten würde” - die Antwort muss einfach raus. „Leider gehören wir zur Handelskammer”, bedauert die Floristik-Meisterin. Die Handwerkskammer wäre ihr viel lieber. Schließlich sei es das Schöne an diesem Beruf, „dass man hinten im Laden selbst produziert, was man vorne verkauft”. Das macht der Florist natürlich auch so, dass der Kunde zuschauen kann, wie er mit den den ausgewählten Zutaten den Strauß zubereitet. Ihren Beruf hat Lydia Niehüser von der Pieke auf gelernt, hat nach der zehnten Klasse eine Lehre begonnen. „Es war ein sehr guter Laden bei mir in der Nähe, den ich schon als Praktikantin kennengelernt hatte.” Ihr Mann, hatte schon im Geschäft der Eltern Floristik-Luft geschnuppert, ehe er woanders mit der Ausbildung begann. Sein Vater, Franz-Josef Niehüser, war Gärtner, die Mutter, Anneliese Niehüser, Verkäuferin. Sie eröffneten das Geschäft an der Neumühler Straße 1953 und führten es, bis der Sohn und seine Frau es 1992 übernahmen. Da hatten beide längst die Meisterprüfung hinter sich. Wie erfüllt man Kundenwünsche, die nicht dem eigenen Geschmack entsprechen? „So, dass ich auf jeden Fall hinter dem Ergebnis stehen kann”, sagt Lydia Niehüser. „Man muss schon überzeugt sein von dem, was man tut, technisch und auch gestalterisch, sonst fehlt das Herzblut.” Daran, dass es gelingen würde, den fünften Stern für die Filiale zu bekommen, hatte sie nicht gezweifelt: „Wir sind sicher gewesen, dass wir es schaffen. Ganz wichtig: Das Team zieht mit.”