Die Interessengemeinschaft der Oberhausen-Osterfelder Oldtimerfreunde veranstaltete gestern ihre "Tour der Zechenkultur" durch Oberhausen und Umgebung. 50 Oldtimer gingen an den Start

"Das ist hier ja das reinste Krabbeltier-Treffen! Dreizehn VW-Käfer gehen an den Start", verkündete Hans-Georg Gosda, Gründer der Interessengemeinschaft Oberhausen-Osterfelder Oldtimerfreunde (IGOOO).

Da tuckerten schon drängend die ersten Motoren. Zur "Tour der Zechenkultur" starteten gestern 50 Oldtimer vom Osterfelder Markt ins Ruhrgebiet hinein.

30 Jahre und mehr haben die versammelten Oldtimer schon hinter sich gebracht. Von den Kilometern ganz zu schweigen. Wohl auch deshalb wurden die alten Herren, Damen und Käfer am Sonntag geschont.

Gute drei Stunden ging es für sie durch Kirchhellen, Bottrop, Essen und Oberhausen. "Das ist eine rein touristische Ausfahrt: Wir fahren nur um des Fahrens willen, und damit die Leute was zum gucken haben", erklärte Gosda.

Leistung wurde allenfalls von den Fahrern erwartet. An jeder Station gab es ein Aufgabe zu bewältigen, wie etwa beim Alpin-Center dem eigenen Schätzchen ein paar schicke Schneeketten umzulegen.

Für Gosda war die Rallye selbst das wichtigste Tageswerk: "Leider kann ich nicht mitfahren. Es gibt ja doch immer viel zu tun", erzählt er, während schon wieder sein Walkie-Talkie losschnarrt. Gosda nimmt das gelassen: "Ein Club braucht eine Aufgabe."

Unterstützung fanden die Osterfelder Oldtimer-Freunde bei direkten und indirekten Nachbarn: "Die Schermbecker Oldtimerfreunde sind mit Mann und Maus gekommen." Bei der Gewinner-Tombola haben Handwerker und Kaufleute aus Osterfeld gespendet. Zusätzlich gab es auch jede Menge Pokale zu verteilen. Unter die Gold-Träger kam auch Kurt Löwenthal, geehrt als ältester Teilnehmer der Tour. Mit seinen 79 Jahren ist er auch einer derjenigen Teilnehmer, die mit ihren Oldtimern aufgewachsen sind. "1948 habe ich mein erstes Motorrad gekauft. '53 den ersten Käfer. Die habe ich einfach nicht mehr abgegeben und so entstand meine Oldtimer-Sammlung." Am Sonntag begleitete Löwenthal sein schwarzer, blank gewienerter "Adenauer-Mercedes". Auf Sohn Markus hat die Leidenschaft für alte Autos abgefärbt: "Das ist wie ein Virus. Einmal angesteckt, kommt man nicht mehr davon los."

Wolfgang Köser dagegen hat sich seine BMW Isetta erst 20 Jahre, nachdem sie auf die Straße gesetzt wurde, gekauft. "Seit '79 ist die in Familienbesitz. Meine Mutter wollte einen Wagen zum Einkaufen. Mit meinem Bruder und Vater habe ich sie wieder flott gemacht", berichtet der gelernte KFZ-Mechaniker. Fast drei Jahre lang haben die Köser-Herren der alten Blech-Dame zu neuem Glanz verholfen. Jetzt ist sie so hübsch, dass sie auch zu Hochzeiten eingeladen wird. "Wir nutzen sie nur für besondere Anlässe und eben für solche Touren wie heute." Köser ist zufrieden: "Die Isetta ist schon was anderes. Sie ist die einzige hier. Käfer dagegen gibt es über zehn.""Meinen Käfer habe ich einfach nicht mehr abgegeben""Die Isetta ist die einzige hier.

Käfer gibt es mehr als zehn"