Seit zwei Jahren reist Barbara Köhler mit ihrer Mobilen Hundeschule durch Oberhausen und Umgebung.Ihre Mission: Erziehung der Vierbeiner ohne Stachelhalsband, Belohnungen oder sonstige Hilfsmittel

"Mein Hund hört aufs Wort. Wenn ich sage ,Kommst du jetzt oder nicht', dann kommt er oder nicht. Und zwar sofort." O-Ton Otto. Doch auch im richtigen Leben gibt es genug Hundebesitzer, die klagen: "Mein Hund zieht an der Leine. Mein Hund bleibt nicht gerne allein und zerlegt mir die Wohnungseinrichtung oder bellt das ganze Haus zusammen. Mein Hund ist aggressiv gegenüber anderen Hunden. Mein Hund knurrt mich an oder hat mich sogar schon gebissen." Von den Klagen der Leidensgenossen Postbote und Jogger über die Hunde anderer Leute gar nicht zu reden.

Probleme, die Barbara Köhler angeht: seit zwei Jahren mit ihrer Mobilen Hundeschule in Mülheim, Duisburg, Oberhausen und Umgebung. Und das mit großem Erfolg. "Den mehr oder weniger genervten Hundebesitzern den richtigen Umgang mit ihren geliebten Vierbeinern zu vermitteln, ist ein wichtiger Punkt in dem zehnstündigen Trainingskurs", so Köhler. "Bei einer kostenlosen Beratungsstunde besuche ich die Familie samt Hund in ihrem häuslichen Umfeld." Es stelle sich sehr schnell heraus, wo das Problem seinen Ursprung habe. "Und nicht selten", erklärt Barbara Köhler, "liegt es daran, dass der Hund seinen Rang in der Familie ganz oben einnimmt."

Es hilft alles nichts: "Hunde sind Egoisten. Es geht also darum, dem Tier zu vermitteln, dass eine Unterordnung dem eigenen Vorteil dient. Mein Herrchen hat alles im Griff, kümmert sich um mich, gewissermaßen", erläutert Köhler.

Hauptprobleme in der Beziehung zwischen Mensch und Hund entstehen durch missverständliche Kommunikation und eine ungeklärte Hierarchie im Rudel. "Füllt der Mensch seine Rolle als Rudelführer nicht konsequent aus, etwa durch Vermenschlichung des Hundes, übernimmt quasi das Tier die Rolle des Rudelchefs - mit fatalen Folgen", so Köhler. "Der Hund ist als Rudeltier mit der Führungs- und Sicherungsaufgabe in der ihm fremden Menschenwelt überfordert und hat Stress."

Zunächst noch leichte Probleme verschiedenster Art bis hin zu Angstverhalten oder Aggression können die Folge sein. "Ob ein Hund gehorcht oder nicht, hängt in erster Linie von der Bindung und Beziehung zwischen Hund und Besitzer ab", sagt Barbara Köhler. "Die Chefposition muss der Mensch sich hart und konsequent erarbeiten."

Durch die Kontrolle über alle Ressourcen wie z.B. Fressen, Schlafen, Spielen oder Körperkontakt ermögliche er dem Hund ein artgerechtes Leben, soziale Sicherheit und innere Stabilität. Ziele, die Barbara Köhler "ohne Kasernenhofton, Stachelhalsband, Belohnungen oder sonstige Hilfsmittel" erreichen will: durch Bindungs- und Aufmerksamkeitstraining. Zunächst wird eine Bindung zwischen Mensch und Tier aufgebaut, dann die Aufmerksamkeit des Hundes so geschult bzw. korrigiert, dass der Mensch zum Mittelpunkt seines Lebens wird. "Im Unterschied zu herkömmlichen Hundeschulen findet das Training an keinem festgelegten Platz statt, sondern der Trainer kommt nach Hause und erlebt den Hund in seiner Alltagsumgebung. Nach einer Bestandsaufnahme wird dem Besitzer genau erklärt, was wo und wie gemacht werden muss, um in die neue Rolle wachsen zu können. Wenn die neuen Methoden in der häuslichen Umgebung funktionieren, wird mit der Erziehung draußen begonnen."