Investitionen in Millionenhöhe an der Bahnhof-/Steinbrinkstraße. Kinderkardiologie und -psychiatrie werden etabliert. Interessenten für ehemaliges "Kik"-Gebäude planen 150 neue Arbeitsplätze

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© WAZ

Eine Investition in Millionenhöhe wird Sterkrade zu einem neuen Ärztezentrum verhelfen. Die Pläne für das ehrgeizige Projekt an der Bahnhof-/Steinbrinkstraße erläuterte Manfred Assmacher, Sterkrader Einzelhändler und stellvertretender Vorsitzender des Oberhausener Einzelhandelsverbandes, gestern der WAZ.

"In dem Gebäudeteil an der Ecke stehen drei Ladenlokale leer und verkommen. Es gibt keine Mieter mehr, weil dort gebaut wird", so Assmacher. Nun informiert eine so genannte Leerstands-Kaschierung die Passanten darüber, dass an dieser Stelle das bestehende Ärztehaus über der Löwen-Apotheke von Dieter Funcke erweitert wird. Assmacher: "Das Eckgebäude wird abgerissen und neu gebaut. Es entstehen darin Praxen unter anderem für Kinderkardiologie und -psychiatrie. Für andere medizinische Bereiche suchen wir noch Interessenten." Etwa ein Jahr, so der Einzelhändler, würde für die Bauzeit kalkuliert: "Die geplanten Altenwohnungen der Neuapostolischen Kirche mit Anbindung an die Steinbrinkstraße und das neu entstehende Parkhaus am Eugen-zur-Nieden-Ring sichern die Nachfrage nach medizinischer Versorgung und den Zugang zum Ärztehaus, das der Sterkrader Architekt Peter Rasbach plant." Ergänzt werde das Projekt durch ein modernes Apotheken-Konzept Dieter Funckes. Der Abriss des alten Hauses soll, so Assmacher, so bald wie möglich erfolgen.

Ein zweites Großprojekt in Sterkrade betrifft das Geschäftshaus an der Bahnhofstraße, in dem bis zu ihrem Umzug ins Sterkrader Tor die Unternehmenskette "Kik" angesiedelt war. "Wir haben eine Investoren-Gruppe aus Essen gefunden, die dieses Gebäude als Büro-Objekt nutzen will", sagt Assmacher. Diese Büro-Ansiedlung wird mindestens 150 neue Arbeitsplätze nach Sterkrade bringen.

Noch sei jedoch eine Hürde zu nehmen, sieht das Grundbuch doch eine Nutzungseinschränkung des viergeschossigen Hauses auf nur zwei Geschosse vor, "die wahrscheinlich vor Jahrzehnten zu löschen vergessen wurde". Assmacher ist dennoch optimistisch, dass das Projekt daran nicht scheitern wird: "Die Investoren sind sogar bereit, eventuell auf das Erdgeschoss zu verzichten, so dass dort hochwertiger Einzelhandel angesiedelt werden könnte." Auch dafür gebe es bereits einen Interessenten, der aber erst genannt werden will, wenn alle Verträge unter Dach und Fach sind, so Assmacher.

Er sieht beide Projekte als Glücksfälle an: "Denn manches in Sterkrade missfällt uns allen noch. Wir müssen noch daran arbeiten, die restlichen Leerstände zu beseitigen, aber auch hier bin ich zuversichtlich. Man kann ja nicht zufrieden sein mit dem Status quo, das hieße Rückschritt. Aber diese Pläne zeigen, dass Sterkrade als Standort ernst genommen wird", betont Assmacher.