Buntes Treiben auf der Burg Vondern beim 1. "Blaulicht und Puppenspiel Festival" - Familien kamen auf ihre Kosten - und erfuhren, dass Feuerwehr und Theater eigentlich ganz gut zusammen passen
Ein Familienfest für Groß und Klein - das war das "Blaulicht und Puppenspiel Festival" am vergangenen Wochenende. Denn bei einem Rundgang durch das Gelände konnte man so einiges entdecken.
Auf der Wiese vor der Anlage gab es verschiedene Einsatzfahrzeuge zu bestaunen, die das Technische Hilfswerk und die Jugendfeuerwehr hier zum Anschauen und Anfassen geparkt hatten. Über den Innenhof gelangte man dann zu den fünf Puppenspielbühnen, die rund um die Uhr von Puppenspielern aus Städten in der Umgebung im Wechsel bespielt wurden. Doch auch im Hof selber gab es vielfältige Angebote. Das Land NRW machte mit einem Stand auf die Wichtigkeit von Feuermeldern aufmerksam, die Elterninitiative Löwenzahn bot ein Kinderprogramm und an einem Feuerwehr-Fanshop konnte man sich mit kleinen Löschfahrzeugen eindecken. Für das leibliche Wohl sorgte ein Würstchen-, Kuchen- und Getränkestand.
Die Veranstalter, der Osterfelder Bürgerring und die Arbeitsgemeinschaft Jugendfeuerwehr- Puppenbühnen NRW, hatten an diesem Wochenende drei große Ziele: Zum einen sollten die Jugendorganisationen der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und des Deutschen Roten Kreuzes die Chance haben sich vorzustellen.
Zum anderen sollte die gute Zusammenarbeit der Puppenspielgruppen der Polizei und Feuerwehr aus ganz NRW gestärkt werden. Dies unterstützt auch das dritte Ziel: Kindern spielerisch Brandschutzerziehung vermitteln. Dies kann durch das Puppenspiel geschehen, aber auch durch simulierte Gefahrsituationen. Zum Beispiel wurde ein kleines Spielhaus mit einer Maschine eingenebelt, um den Kindern durch aktives Mitmachen beizubringen, wie sie sich bei Rauchentwicklung durch Feuer zu verhalten haben.
Auch für die Unterhaltung der Erwachsenen wurde gesorgt. Am Freitagabend wurde "Die Teufelsglocke von Thüle" und Szenen aus "Der Herr von La Mancha" mit den Puppen zum Besten gegeben.
Das Publikum war ganz begeistert und so mancher fühlte sich in seine Kindertage versetzt. Sogar dem Kasper wurde wie in alten Zeiten brav geantwortet. Den Samstagabend bestimmte dann der altehrwürdige Dr. Faust in einer Puppenspielfassung, die selbst Goethe noch gesehen hat.
Nur der Schluss wurde von Robert Husemann, dem Spieler von den "Paderborner Puppenspielen", ein wenig abgeändert, denn am Ende muss Faust nicht in die ewige Verdammnis. Husemann, von Haus aus eigentlich Dozent an einer Feuerwehrschule, haucht den Lindenholzpuppen auf faszinierende Weise Leben ein.
So haben manche Zuschauer fast den Eindruck, dass die Puppen während des Stückes die Lippen bewegen. "Aber das ist nun wirklich unmöglich", lächelt Husemann.
Das Festival endete am Sonntag mit einem Kasperfrühschoppen und einem weiteren Puppenstück."Aber das ist nun wirklich unmöglich"