Sina Grunwald (16) ist Gewinnerin des Comic Preises 2009 und arbeitet täglich daran, ihr Können zu perfektionieren.
Zeichnen ist mein Leben”, sagt Sina Grunwald. Sie zeichnet täglich, „seitdem sie einen Stift halten kann”, verrät Sinas Mutter. Mittlerweile ist die Schülerin des Heinrich-Heine Gymnasiums 16 Jahre alt und ihr Hobby hat ihr zum zweiten Mal eine hohe Auszeichnung eingebracht: Sina hat im vergangenen Jahr den Jugendförderpreis der Jüngeren Teilnehmer abgestaubt und jetzt beim Comic-Preis der Galerie Ludwig und der Stadtsparkasse Oberhausen bereits zu den älteren Teilnehmern zählend, wieder das Rennen gemacht. „Earthcake – Gott ist eine Hausfrau” ist Titel ihrer Bildergeschichte, gezeichnet im Reality-Stil, der an Werbeplakate der 50er und 60er Jahre erinnert.
„Ist mir einfach so eingefallen”, erklärt sie. „Sowas kann man nicht erzwingen. Es war im letzten Jahr auch so” (als Sina sich mit ihrem Manga namens „Prognose” über High-Tech-Gläubigkeit und Fortschrittswahn lustig machte und Oberhausen ins 29. Jahrhundert versetzte – mit Centro, Gasometer und Kaisergarten).
Diesmal nun sollte Gott Hausfrau auf keinen Fall ein Manga sein – obwohl oder gerade weil dieser aus Japan stammende Zeichenstil, von dem es unzählige Varianten gibt, eine Spezialität der jungen Künstlerin ist, die sie schon seit der Grundschulzeit perfektioniert. „Damals brachte ein Klassenkamerad ein Manga-Buch mit Anleitungen mit zur Schule. Ich wollte unbedingt so zeichnen und begann, es mir beizubringen.” Eine Geschichte, die der des Comic-Preis-Paten Ralf König ähnelt, der bei der Preisverleihung erzählte, dass er durch die Donald Ducks, die sein Vetter zeichnete, auf den Comic kam. „Ein schöner Beruf, macht das mal”, hatte er die Preisträger ermuntert. Will Sina in seine Fußstapfen treten? „Etwas Kreatives würde ich sehr gern machen, ja. Es ist mein Traum als Comiczeichnerin für den Verlag Carlsen Comics oder sogar für Disney zu arbeiten!” Zunächst will sie im nächsten Schuljahr den Leistungskurs Kunst wählen. „Es ist mein Lieblingsfach. Zur Zeit machen wir räumliche Darstellungen und Perspektiven.”
Ihr Engagement wird mit Bestnoten belohnt. Das war nicht immer so. „In der Grundschule hatte ich mal eine Drei, eine schlechte Note für etwas, was man richtig gut kann.”
Dass sie es kann, bestätigt der Preis – den Sina übrigens nicht erwartet hatte: „Ich war total überwältigt, hatte mich nicht platziert gesehen.” Aufgeregt sei sie gewesen und deshalb auch nicht in der Lage, etwas zu ihrem Comic zu sagen oder sich die Bildergeschichten der Konkurrenz genau anzusehen. „Ich gehe noch einmal hin.” Ein Autogramm von Ralf König hat sie sich aber geben lassen. „Die beiden kleinen Hunde” hat er für sie gemalt.
Was wird sie mit den gewonnen 250 Euro anfangen? „Erstmal sparen, dann mal sehen. Na ja, shoppen geht man ja immer gern.”
Ein bisschen verdienen kann sie mit ihrer Kunst schon jetzt, denn es kommt vor, dass sie Zeichenaufträge bekommt, „zum Beispiel ein CD-Cover zu gestalten oder eine Wandbemalung”, verrät Sina, dass sie schon ein bisschen Profi ist. Hat sie noch andere Hobbys? „Klar, habe ich auch. Ich fotografiere gern und gestalte Homepages am Computer.” Wie steht's mit grafischer Computer-Animation? „Ich mache alles per Hand. Die traditionellen Sachen sind einfach schöner.”