DREI FRAGEN AN Wie oft lag am EKO schon ein Baby in der Klappe?

Beyer: Wir haben seit Oktober 2001 eine Babyklappe, Betreiber ist der Verein "Binsenkörbchen". Bisher haben wir noch kein Neugeborenes dort gefunden, nur einmal ein Kleinkind. Das hat sich später jedoch aufgeklärt. Offenbar haben die Mütter immer bessere Lösungen gefunden. Vielleicht funktionieren hier soziale Strukturen besser als in anderen Gebieten, so dass es nicht zu diesen Katastrophen kommt. Ausschließen kann man so etwas jedoch nie.

Wie oft wird kontrolliert, ob die Klappe funktioniert?

Beyer: Um die Anonymität der Mütter wahren zu können, wird sie nicht jeden Tag kontrolliert. Nach dem Vorfall in Hannover (ein Kind wurde tot vor einer Babyklappe gefunden, die sich später als nicht-funktionstüchtig herausstellte, Anm.d.Red.) haben wir natürlich sofort nachgesehen und ich habe auch heute noch nachgesehen, es funktioniert alles einwandfrei.

Was passiert mit Kindern, die in der Klappe gefunden werden?

Beyer: Erst werden sie von uns medizinisch versorgt, dann kümmert sich "Binsenkörbchen" um sie. Die Mutter hat ja die Möglichkeit, eine Nachricht zu hinterlassen. Ist das geschehen, wird versucht, die Familie wieder zusammenzuführen. Ansonsten wird zusammen mit dem Jugendamt eine Pflegefamilie gesucht oder eine Adoption eingeleitet.

rusPeter Beyer (57) ist Leiter der Kinderklinik am EKO.Peter Beyer