Anna Aßmann stellt sich mit einer Bilder-Reihe als neues KIR-Mitglied vor. Vernissage am Samstagabend in der Galerie.
Mit ihrer Ausstellung „Stadt-Land-Sichten” stellt sich Anna Aßmann als neues Mitglied Kunstinitiative Ruhr (KIR) vor. Das geschieht sehr persönlich, gestattet die Künstlerin – sie besucht die Meisterklasse am Institut für bildende Kunst und Kunsttherapie in Bochum – dem Betrachter der Bilder-Reihe doch einen Blick in ihre Seele.
Ruhe oder Hektik, die Stille einer ländlichen Idylle oder doch lieber der Lärm der Großstadt – was zieht mich mehr an? Wo fühle ich mich wohl, wo möchte ich sein? Die Bilder-Reihe ist eine Auseinandersetzung mit Fragen, die sich jemand stellt, der in der Mitte seines Lebens etwas Neues wagt.
Bei Anna Aßmann ist das Neue die Malerei. Die Stadt-Land-Sichten sind ihre gemalte persönliche Geschichte. Und so beginnt der Rundgang durch die Ausstellung in Seattle. Wir erblicken die Stadt von dem Hügel aus, auf dem Anna Aßmann 2005 mit ihrer Tochter stand, die sie dort nach einem Jahr der Trennung (Schüleraustausch) wieder sah. „Ein sehr emotionaler Moment”, sagt sie. Wer auf das Bild schaut, empfindet ihn nach. Die Stadt wirkt anziehend, impressionistisch ist sie dargestellt mit einer Vorliebe für die Strahlkraft der Farbe Türkis.
In ein Meer von Blau und Türkis hat sie „Stadtansicht II” getaucht. „Ich schwimme”, erklärt Anna Aßmann dieses Bild. Und beim dritten Bild der Reihe, „Kapitale”, ahnt man schon, wohin die Reise geht. Neue warme Töne bestimmen das Zusammenspiel von feinen Linien und Farbenpracht.
Sie wird die Stadt anzünden, jedoch nicht verbrennen lassen. Denn ihre „Brennende Stadt” wirkt nicht bedrohlich, eher majestätisch und unverwüstlich. Schließlich hat sich die Künstlerin auch fürs Stadtleben entschieden. Sie, die zwischen dem norddeutschen Künstlerdorf Worpswede und ihrer Heimatstadt pendelte, ist schließlich in Oberhausen geblieben. Während ihre Bilder „Landstadt” und besonders „Stadtansichten IX” sehr aufrührerisch, durch die Mischtechnik auch plastisch wirken, versöhnen sich auf dem Bild „Stadtansicht XII” Bauwerke und Natur.
Die Ausstellung wird am Samstag um 19 Uhr in der Galerie KIR, Stöckmannstraße 86 am Altmarkt eröffnet. Jonathan Atzeni, ein virtuoser Pianist, verleiht der Vernissage einen klingenden Akzent.