Vorsicht auf der Sonnenbank im Sonnenstudio - Bräunen erst ab 18. Foto: © Tom Thöne / WAZ
Vorsicht auf der Sonnenbank im Sonnenstudio - Bräunen erst ab 18. Foto: © Tom Thöne / WAZ © WAZ

Gebräunte Haut liegt im Trend. Auch Jugendliche nutzen die Sonnenbank gerne. Im Sonnenstudio Sunselection an der Havensteinstraße seien junge Leute beinahe in der Überzahl, sagt Mitarbeiterin Delia Feith. Die Pläne der Bundesregierung, Minderjährigen den Besuch im Sonnenstudio zu verbieten, hält sie für unsinnig: „Das ist Quatsch.” Ob die Jugendlichen nun 16 oder 18 seien, mache nicht den großen Unterschied. Die meisten würden sich sowieso an die Empfehlungen der Mitarbeiter halten. Was wirklich gesund ist, darüber gibt es in den Sonnenstudios im Grunde einstimmige Ansichten. „Einmal in der Woche 20 Minuten bräunen reicht”, sagt Delia Feith. Sina Hotho vom Fata-Morgana-Sonnenstudio an der Langemarkstraße sieht es allerdings noch etwas differenzierter: „Das hängt vom Hauttyp ab”, meint sie. Bei hellen Hauttönen seien unter Umständen schon 13 Minuten genug. Außerdem empfielt sie ein gute Vor- und Nachpflege. Bei einem Zuviel unter den UV-Röhren drohe sonst eine Lederhaut oder Schlimmeres – bis hin zu Hautkrebs. Sina Hotho hält es für sinnvoll, die Altersgrenze zu verschieben. „Bei uns kommt man sowieso erst ab 18 Jahren rein.” Ein 18-Jähriger verstehe es auch besser als ein 16-Jähriger, wenn man ihm Empfehlungen gebe. Und Empfehlungen seien in vielen Fällen nötig. Viele – nicht nur junge – Leute würden von sich aus zu oft vorbeikommen wollen. „Die sind einfach unvernünftig”, findet auch Silke Gobrecht, Inhaberin von UVA- Sun-Bräune an der Haven-steinstraße. „Man hat schließlich nur eine Haut.” Linda Pfeiffer (24), Mitarbeiterin im Kosmetikstudio ihrer Mutter an der Lothringer Straße, lag selbst „so mit 16,17” zum ersten Mal unter der Sonnenbank. Sie ist für ein Verbot für Minderjährige. Das sei auch für die Haut besser, an der die Schäden nicht direkt sichtbar werden müssten. Aber: „Die Haut merkt sich alles.” So könne man auch noch mit 40 Spätfolgen aus der Jugendzeit davontragen. Das könne man als Jugendlicher noch gar nicht richtig einschätzen. Technisch sehen die Sonnenstudios in der Innenstadt keine Probleme. „Wir sind mit den neuesten Geräten ausgestattet”, versichert Silke Gobrecht. Auch bei Sunselection gehe man mit der Zeit, was allerdings auch nicht ganz billig sei, wie Delia Feith versichert. Die Mitarbeiterin ist der Meinung, dass das ganze Problem auch ein wenig übertrieben werde. Sie selbst nutze die Sonnenbank seit 16 Jahren und habe keinerlei Hautprobleme. Mit einem Verbot für Minderjährige sieht sie auch finanzielle Einbußen auf das Studio zukommen. Viele Schüler des naheliegenden Elsa-Brändström-Gymnasiums kämen gerne bei ihnen vorbei. Die würden dann wegfallen. Die Gesundheit gehe aber vor.