Von Volksliedern über Opernarien bis hin zu Seemannsliedern reichte das Programm des MGV Ossian, der trotz zahlreicher Veranstaltungen in Oberhausen viele Zuhörer ins Ebertbad lockte. Unterstützt wurden die Ossianer erneut von der Sopranistin Beatrix Bassmann, die trotz des starken Männerchores auch beim gemeinsamen Singen nie in den Hintergrund geriet. Doch auch ohne weibliche Unterstützung überzeugten die Männer auf der ganzen Linie. Wie es das erste Lied versprach, haben die Ossianer „frisch gesungen” und mit Freude agiert. Der MGV Ossian präsentierte u.a. Volkslieder, gesetzt von Friedrich Silcher, flotte und freche Stücke wie „Barba Jere” von Beladovic sowie Arnold Kempkens' „Marina”, das vor der Pause Lust auf mehr machte. Spätestens aber zu Beginn des zweiten Teils hatte man den Eindruck, dass die Männer bei den Seemannsliedern zur Hochform aufliefen und sich trotz kurzem „Schuss vor den Bug” überzeugend und wirkungsvoll präsentierten. Angenehm aufgelockert wurde das Programm von Soloeinlagen und Duetten von Beatrix Bassmann, Susanne Lauterfeld und Claudia Jahn. Die beiden Schülerinnen von Beatrix Bassmann präsentierten Lieder von Mendelssohn Bartholdy und Dvorák und standen dabei dem hohen Anspruch des Abends und selbst der Stimmgewaltigkeit der Männer in nichts nach. Schön zu sehen, dass jungen Talenten so die Möglichkeit geboten wird, ihr Können zu zeigen und Erfahrung auf der Bühne zu sammeln. Einzig das Klavier, wenn es nur „colla parte” mit einzelnen Stimmen ging, störte ein wenig. Das soll nicht die feinfühlige Leitung von Zeljko A. Sojcic schmälern. Er verstand es, Kontraste in Dynamik und Artikulation aus dem Chor herauszukitzeln. Dies wertete die schlichten Volksliedbearbeitungen klanglich auf. Ein runder Abend, der nie langweilig wurde und Freude machte, ohne musikalische Feinheiten aus dem Auge zu verlieren.