110 Mitarbeiter und 38 Fahrzeuge stehen bereit, um die Glätte von den Oberhausener Straßen zu vertreiben.460 Tonnen Streusalz warten auf ihren Einsatz für ein 540 km langes Straßennetz
Die Eis-Zeit kann kommen: Der Winterdienst der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen GmbH (WBO) ist gerüstet. 460 Tonnen feinstes Streusalz lagern einsatzklar an der Buschhausener Straße.
"Da der Winter im letzten Jahr ausgefallen ist, haben wir noch Restposten übrig", sagt Karsten Woidtke, WBO-Geschäftsführer. Noch ist zwar alles ruhig. Beschauliche fünf Grad lassen den Verkehr auf Oberhausens Straßen problemlos fließen. Doch die nächste Kältewelle soll bereits in den kommenden zwei Wochen anrollen. 110 Mitarbeiter und 38 Fahrzeuge stehen jedenfalls längst bereit, um die Glätte vom Straßenbelag zu vertreiben.
Zweimal pro Tag verfolgen die Mitarbeiter der WBO den Wetterbericht, um - auch dank einer örtlichen Wetterstation - "möglichst schnell reagieren zu können". Denn ist die Eis-Zeit erst angebrochen, muss der Streudienst kräftig in die Hände spucken. "Wir sind für ein 540 km langes Straßennetz verantwortlich", so Woidtke. Dazu kämen 110 Kilometer Fuß- und Radwege. Oberste Priorität hätten die Bahnhöfe sowie die Hauptverkehrsadern der Stadt.
Auch für den reibungslosen Betrieb auf der Nahverkehrstraße sind die WBO zuständig. Eine besondere Herausforderung: "Das CentrO." Der Supergau: "Ein Weihnachts-Wochenende im Einkaufszentrum mit über 200 000 Besuchern und dazu ein Heimspiel von RWO."
Mit einem kurzen Draht zu Polizei und Feuerwehr, Rufbereitschaften an Wochenenden und Feiertagen wappnet sich der Winterdienst gegen das Chaos. Und mit Salz natürlich. "320 bis 350 Tonnen haben wir in unseren Silos eingelagert", erläutert WBO-Betriebsleiter Wilhelm Baumann. Die sind aus Holz, damit das wertvolle Gut - eine Tonne Salz kostet immerhin zwischen 70 und 80 Euro - "keine Feuchtigkeit zieht und klumpt". Sechs, unter Umständen sogar bis zu zehn Jahre könne das Salz so lagern.
Dazu kommt ein Tank mit 20 000 Litern Sole. "Salz, das mit Sole befeuchtet wird, kann nicht mehr verwehen, bleibt liegen, wo es liegt", so Baumann. Und außerdem: Während normales Salz bis minus sieben Grad eingesetzt werden kann, packe Calciumchlorid-Sole sogar Temperaturen bis zu minus 15 Grad Celsius.
Auf vorsorgliches Streuen verzichten die Wirtschaftsbetriebe übrigens. "Das machen nur die Autobahnmeistereien, weil auf den Autobahnen auch wesentlich schneller gefahren wird." Was dort die Unfallgefahr mindere, könne sie im Stadtgebiet aber in die Höhe schnellen lassen. Baumann: "Wenn sich auf bereits gestreute Straßen eine Schneedecke legt, taut die natürlich erst mal an. Falls diese Matsche dann aber wieder gefriert, haben wir eine besonders tückische Rutschbahn."