Eine Bildungs- und Stärkungsoffensive an der Brüder-Grimm-Schule stärkt den Zusammenhalt zu Hause und fördert die Integration von Eltern und Kindern in die Schulgemeinde. Zonta Club sorgt für die Finanzen

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© Ulla Emig/Ruhrkontrast

Beritan (8), Gjeneta (8), Aurela (8) und Botan (10) betreten zusammen mit ihren Eltern die Schulküche der Brüder-Grimm-Schule. Sie alle haben feste Familientische, an denen sie Platz nehmen. Familienbildung stand gestern Nachmittag wieder auf dem Stundenplan der außerschulischen Fördermaßnahme.

"Wir beginnen mit einem indianischen Begrüßungs-Ritual", sagt Claudia Gawol von der Schulsozialarbeit der Arbeiterwohlfahrt (AWO), die für die Bildungs- und Erziehungsoffensive verantwortlich zeichnet.

Ein indianisches Ritual? Damit können alle neun Familien mit Zuwanderungshintergrund aus sechs Ländern bestens leben.

FuN (Familie und Nachbarschaft) lautet die Bezeichnung für das Projekt, für dessen finanzielles Fundament der Zonta Club Oberhausen sorgt.

Speziell im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse, bei denen Kinder in spektakulären Fällen Opfer von Gewalt wurden, und der sich daraus ergebenden sozialpolitischen Diskussion um Kinderarmut und Verwahrlosung, erscheint dem Zonta Club das Projekt förderungswürdig, Präsidentin Sabine Buß und Geschäftsführerin Nicole C. Bitter informierten sich gestern über den Abschluss des achtwöchigen (ein Treffen pro Woche) Einleitungsprogramms.

Im Vordergrund aller Bemühungen steht die Stärkung der Elternkompetenz. Des Weiteren zielt die Maßnahme darauf ab, soziale Beziehungen zu festigen, Kooperationen zu fördern, gewalt- und suchtpräventiv zu wirken.

Bei den regelmäßigen Treffen (die künftig in größeren Abständen stattfinden sollen) wird an den einzelnen Familientischen zunächst ergebnisneutral gespielt: Das muss bisweilen erst gelernt werden. Während der Coaching-Phase bringen sich die AWO-Helfer ein. Nach der Kommunikation essen die neun freiwillig teilnehmenden Gruppen gemeinsam, jeweils eine Familie tischt für alle auf. Zubereitet wird mit einem Zuschuss Haushaltsgeld aus der Projektkasse.

Durch die Teilnahme an dem FuN-Programm wird die Integration von Eltern und Kindern in die Gemeinschaft der Brüder-Grimm-Schule gefördert, gleichzeitig wächst das Vertrauen der Eltern in Mitarbeitenden.

Eltern lernen im Zuge des Programms die vorhandenen Hilfsangebote im Nahbereich kennen. Sie werden zeitgleich gestärkt, Erziehungsverantwortung zu übernehmen.

Letztendlich geht es darum, durch Spiele und Übungen einen Erfahrungsraum zu schaffen, der den Familienzusammenhalt auf Dauer stärkt. Dazu zählen auch Aktivitäten wie das gemeinsame Singen sowie Begrüßungs- und Verabschiedungsrituale.