Empörung über Baumwechsel auf dem Wappenplatz. Verantwortliche: Zierapfel wird schon bald überzeugen.

Osterfeld soll schöner werden. „Da müssen wir in Vorleistung gehen”, so Bezirksvorsteher Karl-Heinz Pflugbeil. Davon überzeugt, dass der Baumwechsel auf dem Wappenplatz die Attraktivität des Stadtteils steigern würde, waren alle. Die Bezirksvertretung hatte einstimmig für die Zierapfelbäume gestimmt, der Bürgerring war begeistert, die Geschäftsleute freuten sich, die städtischen Grünplaner hatten keine Einwände. So rückte die OGM an und schritt zur Tat. Die Sägen sägten – und das Entsetzen war groß. Denn: Wenn drei Platanen, ein Ahorn und 20 Rubinen fallen, hat das etwas von Baum-Schlachterei. „Ich hab' mich auch erschrocken”, gibt Pflugbeil zu. Es sieht plötzlich so aus, als käme kein Ersatz.” Nicht nur erschrocken, sondern beschwert haben sich viele. Zweifel wurden laut, ob es der Baumschutz überhaupt zulasse, gesunde alte Bäume zu beseitigen, nicht einmal im eigene Garten sei das erlaubt. „Die Baumschutzsatzung lässt Ausnahmen zu”, erläutert Dieter Wientgen, Grünplaner der Stadt. Dann, wenn das Allgemeinwohl gefährdet sei oder aber auch, um Unterhaltskosten zu sparen. Beides sei hier der Fall gewesen. Kosten entstanden, weil die Baumwurzeln ständig Bodenplatten anhoben. Es bestand Windbruchgefahr. Rubinen und Platanen, davon ist man heute überzeugt, sind als Zierbäume ungeeignet. Doch bis die Zierapfelbäume ausgewachsen sind, vergehen 15 Jahre, und deshalb seien sie, so die Kritiker, trotz der zu erwartenden weiß-roten Blütenpracht kein fairer Ersatz. Pflugbeil und Wolfgang Passgang, der Bürgerring-Vorsitzende, geben zu, dass die Öffentlichkeitsarbeit schlecht gelaufen sei. Sie sind sicher, dass die neue Bepflanzung schon bald überzeugen wird. Gudrun Mattern