Die Firma Gera wandert endgültig nach Mülheim ab - und mit ihr zwölf Arbeitsplätze. Eine Frage der Wirtschaftsförderung

Zwölf Wirtschaftsförderungsgesellschaften im Ruhrgebiet schrieb die Oberhausener Firma Gera Chemie an. Mülheim war eine der wenigen, die helfen konnte. Und so zieht der Mittelständler Ende Januar in den Hafen - und nimmt zwölf Arbeitsplätze mit.

Gerd Kleemeyer sucht - die WAZ berichtete - schon eine Weile nach einem neuen Standort, nachdem das Oberhausener Industriegebiet Am Kaisergarten in ein Gewerbegebiet umgewandelt wurde. Für den Hersteller von Baumaterialien ist dort kein Platz mehr. "Es war schon erstaunlich, wie wenig positive Resonanz es gegeben hat", bedauert Kleemeyer, der deshalb den Einsatz der Mülheim & Business GmbH ausdrücklich lobt.

Denn auch das Genehmigungsverfahren an der Elbestraße erwies sich als komplex. "Das war nicht leicht, weil wir uns dort in der Trinkwasserschutzzone 3a befinden", erklärt Wirtschaftsförderer Heiner Mink. Hinzu kommt, dass das Staatliche Umweltamt zum Ende des Jahres aufgelöst und das Personal kommunal umverteilt wird.

Nach einer Behörden-Konferenz in Oberhausen sprang die Ampel dann auf Grün. Gera Chemie kauft die Halle von Ibero. Der Stahl-Händler hat vor einigen Monaten seinen neuen Standort an der Pilgerstraße bezogen. Der Chemiespezialist Gera hat drei Produktlinien im Sortiment:

Estrich-Zusatzmittel; Bitumen-Papiere, die auf Böden der Schallisolierung dienen; Polyethylen-Schäume.

Die Produkte, die Gera herstellt, werden vor allem in der Bau- und Verpackungsindustrie eingesetzt. 2001 hatte Gerd Kleemeyer den Betrieb als geschäftsführender Gesellschafter übernommen.