Blues-Gitarrist Peter Driessen begeistert im Schmachtendorfer Pub McJacks

Also gut, wie fangen wir am besten an? Es ist ja nicht so, als hätte noch niemand über das Phänomen, das im McJacks Irish-Pub gespielt hat, geschrieben. "Peter Driessen and the exciting Blues Express" gab sich die Ehre, um den Besuchern des Pubs einmal zu zeigen, was Blues bedeutet und vor allem wie er geht.

Dabei machte sich Driessen keine Hektik, wartete in Ruhe den richtigen Zeitpunkt ab um loszulegen. Das leckere irische Bier ließ er sich währenddessen im Gespräch mit alten Freunden schmecken, um schließlich sein Instrument, seine "magische Gitarre", in die Hand zu nehmen. In dem bis zum letzten Platz gefüllten Pub machte sich spürbar entspannte Stimmung breit. Die Musik zog alle in ihren Bann. Selbst Leute, die sich im Normalfall nicht zu den typischen Blues-Hörern zählen, schienen Geschmack an dem Interpreten zu finden. Dies soll nicht heißen, dass der Blues auf einmal eine massenkompatible Dimension erreicht hätte, ist aber ein deutliches Kompliment für die Qualität, die Driessen bot.

Liebe zum Detail und das richtige Gefühl ließen seine Finger virtuos über die Gitarre gleiten und versetzten den Zuhörer ein ums andere Mal in eine Starre. Wer Titel wie "If my guitar was a woman" in seinem Repertoire hat, deutet schon an, wie er es pflegt mit seinem Instrument umzugehen. Auch seine viel gerühmte schwarze Stimme ist kein Mythos, sondern ein Markenzeichen. Sie wirft nur die Frage auf, was man alles tun muss, um sich eine solche anzueignen. Tief, dunkel und trotzdem nicht bedrohlich, lässt sie sich beschreiben. Wer Driessen während des Spiels genauer betrachtet, kommt zu der Annahme, dass er wohl gerade in einer anderen Welt unterwegs ist.

Der Blues scheint ihm sein ganzes Herzblut abzuverlangen, was dafür spricht, dass diese Musikrichtung für das schnelllebige In-und-Out-Geschäft der heutigen Zeit untauglich ist und eher als Lebensprojekt betrachtet werden sollte.

Driessen spielte bis ein Uhr in der Nacht, bei nur kurzen schöpferischen Pausen. Das Publikum blieb ihm den ganzen Abend treu, und dürfte am Ende der Session mit einer neuen musikalischen Erfahrung beglückt sein. Bleibt nur Respekt, der Abend war spitze.