Oberhausen.

Ehepaar mit geistiger Behinderung setzt sich gerne für andere Menschen ein

Irgendwie machen sie dem Namen ihres Arbeitgebers alle Ehre. Ute und Michael Pyko arbeiten nicht nur bei der Lebenshilfe, sondern helfen auch für ihr Leben gern. „Die Lebenshilfe – das sind wir”, sagen sie einstimmig.

Deshalb waren die beiden auch sofort dabei, als Freiwilligen-Koordinatorin Karin Tatsch-Spieß vor knapp drei Jahren ihre Suche nach ehrenamtlichem Engagement innerhalb der Lebenshilfe begann. Ganz bewusst sollten auch Menschen mit geistiger Behinderung eingebunden werden – so wie das Ehepaar Pyko. „Wir arbeiten gerne freiwillig”, sagt Michael Pyko und seine Frau ergänzt: „Unsere Arbeit machen wir hier jeden Tag. Das Ehrenamt ist da auch eine schöne Abwechslung.” Und: „Wenn wir dafür Geld bekommen würden, dann würden wir streiken.”

Tatkräftige Unterstützung bei Festen

Und was machen sie da? Es ist vor allem die tatkräftige Unterstützung bei Festen und anderen Großveranstaltungen, durch die sich die beiden auszeichnen. Zuletzt waren sie beim Sterkrader Spiel-und-Sport-Wochenende dabei. Am Stand der Lebenshilfe konnten die Kinder sich vergnügen, eine Runde Tischtennis spielen oder basteln. Michael schrieb dann beim Tischtennis immer die Punkte auf, Ute stand beim Basteln hilfreich zur Seite. Auch morgens, als der Stand aufgebaut werden musste, waren sie schon dabei. „Ute und Michael sind immer pünktlich da und sehr zuverlässig”, freut sich Freiwilligen-Koordinatorin Karin Tatsch-Spieß. Beim CDU-Sommerfest letztes Jahr im Kaisergarten hätten die beiden schon eine Dreiviertelstunde vor dem vereinbarten Treffpunkt angerufen und gefragt, wo sie denn bleibe. Sie hatten lieber einen Bus früher genommen, als zu spät zu kommen.

Ungefähr einmal im Monat helfen die Pykos ehrenamtlich. Da kommen dann schnell sechs, acht Stunden zusammen. Kein Problem für die beiden. „Wenn viel zu tun ist, hängen wir eben zwei Stunden dran”, sagt Ute ganz einfach. „Es ist super, wie sich die beiden einbringen”, findet auch Karin Tatsch-Spieß. „Man kann sich zu 300 Prozent auf sie verlassen.” Mittlerweile sind sie mit insgesamt circa zehn Leuten ein eingespieltes Team. Vieles, was am Anfang noch eine Weile gedauert habe, gehe nun richtig schnell. Jeder hat ein Spezialgebiet und trotzdem helfen alle überall. Michael Pyko ist der Spezialist für die Popcornmaschine. Keiner hat so schnell wie er verstanden, damit umzugehen. Man müsse schon gut aufpassen, sagt der 45-Jährige. Denn verbrennen könne man sich ziemlich leicht.

Dass Popcorn Wunder wirken kann, hat er im Übrigen auch schon bemerkt: „Wenn ein Kind weint, dann gebe ich ihm Popcorn - und dann lacht es.” Den Dank für ihr Engagement zu ernten, das freut die beiden sehr. „Das ist das schönste, was es gibt”, findet Ute. Und Michael freut sich jedes Mal, wenn „die kleinen Kinder so große Augen bekommen”.