Die vierten Oberhausener Jugendfilmtage sind im Anmarsch. Vom 10. bis zum 17. Dezember zeigt die Lichtburg fünf neue, hochwertige und interessante Filme an Vormittagen für Klassen und an Nachmittagen für alle.

Es geht um Trends, Liebe, Freundschaft, ums Erwachsenwerden, um Identitätssuche, Aufgabenbewältigung, Mut, Verzweiflung, Angst, Kriminalität: „Aufgedreht”, die bereits vierten Jugendfilmtage, sind im Anmarsch. Fünf Filme lassen vom 10. bis zum 17. Dezember in der Lichtburg die Altersgruppe der 12- bis 25-Jährigen „Kino als Kulturraum erleben”, wie es Anja Schmid von der Agentur SehSternchen, Mitorganisatorin des Festivals, ausdrückt. Das geschieht an Vormittagen für Schulklassen und an Nachmittagen um 17.30 Uhr für alle, die Lust haben auf neue, hochwertige und ausgefallene Filme, in denen Jugendliche die Jugendrollen spielen und die sich mit Jugend-Themen befassen.

Zum Beispiel mit Beatboxing, dem fünften Element des Hip Hop, einer Disziplin, bei der es darum geht, mit dem Mund Schlagzeug und Percussion zu imitieren. Der Dokumentarfilm „love, peace & beatbox” fesselt mit einem mitreißenden Insider-Blick, inszeniert von Volker Meyer-Dabisch, der sich beim Beatbox-Championship umgeschaut hat (16.12.).

Um Träume, Taten, Todessehnsucht geht's im Drama „Zweier ohne”, dem Eröffnungsfilm (10. und 15.12.) „Mein Freund aus Faro” (13. und 17.12.) ist eine Liebesgeschichte, in der sich die 22-jährige Mel als junger Mann ausgibt. Ein aufwändiges Fantasy-Abenteuer ist „Der Brief an den König” (11. und 14.12.), eine Verfilmung des Jugendbuch-Klassikers von Tonke Dragt, die auf eine Verklärung des Ritterwesens verzichtet. „Beautiful Bitch” (12.12.), ein aufwühlendes Drama, zeigt, wie ein krimineller Teanager an einen Zuhälter gerät und Sklavin des organisierten Verbrechens wird.

„Wo die Kinderfilmtage aufhören, fangen die Jugendfilmtage an”, beschreibt Kinoleiterin Petra Rockenfeller das Zielpublikum, „den Mittelbau zwischen Kinderfilm- und Kurzfilmtagen”. Der Kinobesuch werde medienpädagogisch vor- und nachbereitet. Ein Konzept, das die Filmstiftung NRW überzeugte, die das Festival zum ersten Mal mit 2 000 Euro fördert.

Das Besondere: Klassen sehen am gewünschten Tag den Film ihrer Wahl zur selbst gewählten Uhrzeit ( 88 43 43, 8 bis 13 Uhr). Erstmalig wird der Vorführung des Eröffnungsfilms „Zweier ohne” der Produzent beiwohnen und den Zuschauern, die übrigens freien Eintritt haben, Rede und Antwort stehen. „Jugendliche brauchen ihre eigene Filmwoche, ihr eigenes Kino”, sind die Organisatoren überzeugt. Genau dies war 2005 der Grund, das Festival zu starten. Ziel ist die hohe emotionale Identifikation mit den Film-Inhalten.