Ein riesiges drei Meter tiefes Loch am Technischen Rathaus verweist unübersehbar auf den Fortgang der Stadtentwicklung in Sterkrade:
Die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen als Bauherrin könnte sofort mit dem Bau des Wohn- und Pflegezentrums beginnen, wenn – ja wenn die Baugenehmigung schon vorliegen würde.
Die wiederum, sagte Horst Kalthoff, beim Oberhausener Gebäudemanagement für das Projekt zuständig, gestern bei der Übergabe des von der OGM vorbereiteten Grundstückes an die NAK, kann erst erteilt werden, wenn die Erschließung gesichert ist. In diesem Kontext sei erst jetzt ein entsprechender Auftrag an die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen ergangen, konterte Kalthoff einen unterschwelligen Vorwurf des Architekten Prof. Herbert Pfeifer, dem es mit der Genehmigung für das 20-Mio-Euro-Projekt offenkundig zu lange dauert.
Immerhin, so Horst Krebs als Verwaltungsleiter der Neuapostolischen Kirche NRW, sei mit der Grundsteinlegung im Oktober zu rechnen, eventuell könne man schon im März Richtfest feiern. Mit dem Bezug der Pflegeeinrichtung sowie der Miet- und Eigentumswohnungen sei ab Januar 2011 zu rechnen. Dann wird auch der für alle Familien offene Kindergarten seine Arbeit aufnehmen. Krebs, aber auch der STIG-Vorsitzende Schlagböhmer sehen gerade in ihm eine Bereicherung für die Sterkrader Innenstadt, die „geographische Mitte Oberhausens” (OGM-Chef Harmut Schmidt).
Als erste Maßnahme des Strukturwandels auf dem seit dem 18. Jahrhundert bis zur Zeit um die Jahrtausendwende industriell genutzten Terrains ist das Parkhaus mit rund 450 Plätzen bereits in Betrieb genommen. Noch zum Nulltarif, wenn die Zufahrtswege fertig sind, müssen die OGM-Mitarbeiter 25, die städischen, vorbehaltlich der Zustimmung des Personalrates, 29 Euro pro Monat Einstellgebühr bezahlen. Sie können nach Feierabend oder in der Mittagspause später auch die Grünanlage des klassizistisch gehaltenen Wohn- und Pflegezentrums nutzen, sie ist offen für alle Bürger, die Pflege des Grüns wird die Stadt übernehmen.
Offen für alle wird auch das Restaurant in der Anlage sein, ein multifunktional zu nutzender Veranstaltungsraum wird eingerichtet. Schließlich verweist Krebs auf einen wichtigen Aspekt: Man werde für das Wohn- und Pflegezentrum rund 50 Beschäftigte benötigen, die meisten in der Altenpflege, aber auch Mitarbeiter, die ein Leistungsangebot für die Mieter bereit halten, und Sozialarbeiter. Mit der Suche soll 2010 begonnen werden, gleichzeitig wird die Belegung in Angriff genommen.