Es tut sich was auf dem „Campus Süd” zwischen Lothringer Straße und Goebenstraße. Das Hallenbad Oberhausen eröffnet am 25. Oktober. Die Willi-Jürissen-Halle bekommt ein neues Dach und einen neuen Boden.
Die Geburtsstunde der neuen Oberhausener Bäderlandschaft lässt sich ziemlich genau terminieren. Irgendwann am Abend des 18. Juli 2004 richtete ein Tornado, den man bis dato höchstens in Texas vermutet hatte, eine Spur der Verwüstung in dieser Stadt an. Besonders arg getroffen war das ohnehin marode Südbad, das wegen der mannigfachen Schäden nicht wieder eröffnet werden konnte. Ein Ersatzbaumusste her, daran bestand kein Zweifel.
Fast auf den Tag genau vier Jahre später konnten sich die Besucher der „SPD-Sommerschule” davon überzeugen, dass Schulen, Vereinen und Bürgern, die nur ein paar Bahnen ziehen wollen, hier bald wieder eine Schwimmoper zur Verfügung steht, die das alte Südbad um Längen übertrifft. Nach dann nur knapp 13monatiger Bauzeit soll das neue Hallenbad Oberhausen am 25./26. Oktober mit einem 24-Stunden-Schwimmen, durchgeführt von den OB- Schwimmvereinen, in Betrieb gehen. 7,2 Mio Euro hat das Projekt gekostet. Geld, das auf den ersten Blick sehr gut angelegt ist, denn das neue Bad vermittelt jede Menge Raumgefühl durch eine Komplettver-glasung zur Lothringer Straße hin. Aber auch der Eingangsbereich, von der Goebenstraße aus zugänglich, hat nichts mehr mit Opas Badeanstalt zu tun. Mit dem 25 m-Becken, dem Sprungbecken mit Ein- und Drei-Meter-Brett, Lehrschwimmbecken und Eltern-Kind-Becken, dürfte es allen Ansprüchen der 80 000 Besucher genügen, die hier pro Jahr erwartet werden. Auf der Tribüne finden exakt 199 Schwimmsportfans Platz. Deshalb können künftig auch größere Schwimm-Wettbewerbe an diesem Standort ausgetragen werden.
Ein Steinwurf weiter liegt die zweite städtbauliche Dominante dieses Bereich zwischen Goeben- und Lothringer Straße, der inzwischen gern auch „Campus Süd” genannt wird: Die Willy-Jürissen-Halle, die größte Sporthalle der Stadt. Sie hielt dem Tornado stand. Das änderte aber nichts daran, dass in der Anfang der 60er gebauten Halle ein immenser Sanierungsstau entstand, der jetzt abgearbeitet wird. Als Prunkstück gilt dabei die neue gewölbte Decke. Sie musste eingebaut werden, weil das alte Dach weder dem Wärmeschutz noch den heutigen sicherheitstechnischen Standards genügte. Zugleich wird die veraltete Beleuchtungsanlage ersetzt. Komplett entfernt und durch einen Parkettboden ersetzt wurde auch der alte Schwingboden. Künftig kann hier zusätzlich Basketball gespielt werden. Das sei doch eine gute Option für den Fall, dass die Halle Ost nicht mehr zur Verfügung stehen könnte, konstatierte OGM-Chef Hartmut Schmidt Insgesamt 4,7 Mio Euro kostet die Sanierung der Halle, die ab November wieder den Vereinen und Schulen zur Verfügung steht. Im nächsten Jahr kommt dann das Sahnehäubchen: Im Rahmen des 3. Bauabschnitts werden die Nebenräume und die Sanitär- und Umkleideanlagen erneuert. Gute Nachricht auch für die Zuschauer: Die Tribünenbestuhlung wird erneuert. Maximal 1 200 Besucher können dann bequemer sitzen.