Immer mehr Leerstände von Geschäften und Büroräumen in der Oberhausener Innenstadt, immer weniger bezahlbare Wohnungen für Familien – angesichts dieser trüben Diagnose der örtlichen Linken Liste zur Immobilienlage der Stadt will die Partei handeln.

Linken-Ratsfraktionschef Yusuf Karacelik verschärft mit seiner Truppe nun den politischen Druck auf Gebäudeeigentümer, sich endlich um ihren Besitz zu kümmern und Leerstände zu beseitigen. „Die Realität ist doch: Wir haben keinen bezahlbaren Wohnraum, die soziale Wohnungsbauförderung für günstige Mietwohnungen ist auf ein Minimum geschrumpft. Deshalb müssen die Städte stärker gegen Immobilienbesitzer vorgehen, die sich nicht an die grundgesetzliche Bestimmung halten, Eigentum verpflichtet“, sagt Karacelik. Sonst drohten ganze Stadtbezirke zu verwahrlosen. In einer Großen Anfrage an die Oberhausener Stadtverwaltung will die Linke Liste das Thema fehlende Wohnungen und nutzlose Leerstände beleuchten lassen.

Um öffentlich Aufmerksamkeit für die Problematik zu gewinnen, starten die Linken Aktionen in der Innenstadt: Neulich mühten sich Karacelik und Fraktionsgeschäftsführer David Driever mit Schiebeleiter und Bändern ab, um ihr rotes Plakat „Wohnraum statt Leerstand“ ans frühere Stadtbücherei-Gebäude Ecke Wörthstraße/Marktstraße zu hängen. Hier stünden schon seit Jahren Büroräume in den oberen Etagen leer.