Oberhausen. Regisseur Christian Quitschke inszeniert am Oberhausener Theater das neue Familienstück. „Ronja Räubertochter“ startet am Sonntag, 27. November.
- Das Theater präsentiert am 27. November mit „Ronja Räubertochter“ das neue Familienstück
- Mehr als 19 000 Karten sind bereits verkauft, bislang stehen rund 65 Vorstellungen auf dem Programm
- Es sei ein Stück mit viel Spaß, aber auch viel Tiefgang, sagt Regisseur Christian Quitschke
Wer kennt sie nicht, die kleine Räubertochter mit den dunklen Wuschel-Haaren, dem unbändigen Tatendrang und dem großen Herzen. Seit dem Erscheinen des Buches von Astrid Lindgren vor 35 Jahren verzaubert „Ronja Räubertochter“ noch immer Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Am Sonntag stürmt sie auf die Bühne des Oberhausener Theaters. Im neuen Familienstück wird sie ihrem Vater Mattis und der ganzen Räuberbande zeigen, was Freundschaft ist.
Mit dem erhobenen Zeigefinger wird sie dies allerdings nicht tun, das ist Regisseur Christian Quitschke wichtig. Das passe nicht zur Geschichte, ebenso wenig wie zu Astrid Lindgren. „Sie erzählt auf eine Art und Weise , dass einem die Botschaft nicht aufs Auge gedrückt wird“, sagt auch Dramaturg Rüdiger Bering. Und zu erzählen gibt es viel in dem Buch – und der Bühnenversion: Räubergeschichte, Abenteuer-Roman, Romeo und Julia. Es gehe zudem um Emanzipation, um das Lösen von den Eltern.
Kinder werden unterschätzt
Die Tiefgründigkeit der Romanvorlage war es auch, die Christian Quitschke so fasziniert hat. „Wir machen hier keinen Kinderquatsch, wir haben etwas zu erzählen“, sagt er. Natürlich werde es wild und bunt auf der Bühne zugehen, „Ronja Räubertochter“ ist und bleibt ein Familienstück. Aber „mit all den Ernsthaftigkeiten möchte ich die Leute berühren und ihnen etwas mitgeben“, sagt Quitschke. Lange habe er mit seinem Team etwa darüber nachgedacht, ob Ronjas Opa Glatzen-Per wie im Original auch auf der Bühne sterben soll. „Wir haben uns dafür entschieden. Wir können Kinder vor solchen Erfahrungen nicht beschützen.“ Kinder würden unfassbar unterschätzt, sagt Quitschke weiter, „sie haben eine Wachheit und Unbedarftheit, die wir Erwachsenen verloren haben.“
Er freut sich darauf, ihnen die Geschichte um Ronja, die mit ihren Eltern und deren Räuberbande auf der Mattisburg lebt, zu erzählen. Zu zeigen, wie sie sich mit Birk anfreundet, dem Sohn einer verfeindeten Familie, die sich in einen Teil der Burg gerettet hat, weil sie aus ihrem eigentlichen Zuhause vertrieben wurde. Wie sie an ihrer Lebensweise und ihrem neuen, selbst gewählten Lebensweg festhält – gegen den Willen ihres geliebten Vaters. Und wie am Ende doch alles gut wird.
„Das ist besonders wichtig am Theater für Kinder: Wenn es Bedrückendes gibt, muss man es auflösen“, erklärt Christian Quitschke. Sein Ziel sei es, die Zuschauer – Kinder und Erwachsene – mit auf eine „emotionale Achterbahnfahrt“ zu nehmen. So sei es möglich, Inhalte zu transportieren, ohne sie mit dem Holzhammer in die Köpfe zu dreschen.
Termine und Karten
Die Premiere ist am Sonntag, 27. November. Weitere Termine, unter anderem am 4., 18., 23. und 26. Dezember, 22. und 29. Januar, 19. Februar, 5. und 19. März. Eine Übersicht über alle Termine gibt es auf www.theater-oberhausen.de.
Mehr als 19.000 Karten hat das Theater bereits verkauft, geplant sind bislang rund 65 Vorstellungen. Sollte die Nachfrage so hoch bleiben wie bislang, wird das Theater weitere Termine nachschieben.
Karten sind noch zu haben. Sie kosten 8 Euro für Erwachsene und 5,50 Euro für Kinder. Bestell-Hotline: 0208-8578184.