Oberhausen. . Im Sommer 2017 startet das weltbekannte Radrennen erstmals in Düsseldorf. Hoteliers verzeichnen noch keine Übernachtungswünsche von Fans.

Erstmals nach 1987 führen im nächsten Jahr Etappen der Tour de France durch Deutschland. Der Grand Départ, also der Tour-Auftakt, ist im kommenden Juli in Düsseldorf. Thomas Kolaric, Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Nordrhein, prognostiziert, dass sich Hoteliers im Rheinland, Ruhrgebiet und am Niederrhein auf viele Übernachtungsgäste freuen könnten. Wird also auch Oberhausen davon profitieren? Hier rudert Kolaric etwas zurück: „Natürlich hängt es davon ab, wie viele Menschen letztendlich wirklich die Etappen besuchen. Ob die Besucherwelle bis nach Oberhausen reicht, ist schwer vorauszusagen.“

Der Dehoga-Chef vermutet, dass Oberhausen erst eine Alternative ist, wenn die Hotelzimmerpreise in Düsseldorf ansteigen. Möglicherweise gebe es Interessierte, die üblicherweise als Geschäftsreisende in Oberhausen übernachten.

Noch keine Zimmeranfragen

Bei Oberhausener Hoteliers hält sich die Euphorie über den Start der Tour in der Landeshauptstadt noch in Grenzen. Uschi Wischermann, Geschäftsführerin des „Parkhotels“ an der Teutoburger Straße, beispielsweise gesteht: „Wir bereiten uns akribisch auf alle großen Ereignisse in Oberhausen und der Umgebung vor, wie etwa die Konzerte von Helene Fischer im Februar 2018. Die Tour de France war bei uns bisher aber noch kein Thema. Es liegen auch noch keine Zimmeranfragen dafür vor“.

Auch das NH-Hotel auf der Düppelstraße verspricht sich nicht viel vom, laut Kolaric, „weltweit größten Sportereignis des nächsten Jahres“. Im NH-Hotel erwartet man einige Besucher, wenn in Düsseldorf die Zimmerpreise steigen. Dass aber nachhaltig die Zimmernachfrage steigt, glaube man nicht, sagt eine Vertreterin des Hotels.

Beliebtes Ziel bei großen Messen

Der Leiter des Bereichs „Tourismus und Stadtmarketing“ in der Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung, Rainer Suhr, betont, dass Oberhausen während der großen Messen in Düsseldorf und Essen immer ein beliebtes Ziel in Sachen Hotelübernachtungen sei. Wie dies bei der Tour de France aussehen wird, kann er nicht wirklich einschätzen: „Ich bezweifle, ob viele Radfans die Reise nach Oberhausen antreten und den Abend dann auch hier verbringen werden. Meiner Meinung nach werden passionierte Radsportfans sich wahrscheinlich eher eine Etappe in Frankreich ansehen“. Dementsprechend sollten sich die Hoteliers nicht allzu viele Hoffnungen machen.