Oberhausen. . Oberhausens Feuerwehr beklagt zunehmend Fehlalarme. „Es ist ein gefühlter Anstieg.“ Genaue Zahlen liegen erst 2017 vor. Das sind die Ursachen:
- Bis zum Jahresende müssen alle Gebäude mit Rauchmeldern ausgestattet sein
- In vielen Wohnungen haben Eigentümer inzwischen Rauchmelder installiert
- Aber: Die Rauchmelder seien oft defekt, technisch überholt oder falsch platziert
Bis zum Jahresende müssen alle Gebäude und Wohnungen mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Das schreibt ein neues Gesetz vor. In vielen Wohnungen haben die Eigentümer bereits diese Warnmelder installiert. Seither steigt die Zahl der Fehlalarme. In Oberhausen befinden sich aktuell 173 Brandmeldeanlagen in öffentlichen Gebäuden in Betrieb. Im Jahr 2015 kam es dabei zu 208 Fehlalarmierungen, bilanziert die Oberhausener Feuerwehr. Jörg Preußner, Sprecher der Berufsfeuerwehr: „Wir haben hier einen Anstieg der Fehlalarme, können aber leider keine genauen Zahlen nennen, denn bislang wurden diese nicht ausdrücklich festgehalten.
Das ändert sich mit dem Beginn des neuen Jahres, dann werden wir auch in Oberhausen diese Zahlen im Einzelnen dokumentieren.“ Während Oberhausen bisher nur einen „gefühlten Anstieg“ der Fehlalarme vermelden kann, gibt es etwa in Bottrop genauere Zahlen. Dort rechnen die Brandschützer bei den insgesamt 122 Brandmeldeanlagen im Stadtgebiet mit einer um rund sechs Prozent höheren Fehlalarm-Quote als im Jahresdurchschnitt.
Die Gründe für Fehlalarme reichen von technischen Defekten an der Brandmeldeanlage über aufsteigenden Wasserdampf, Staubentwicklung, mutwilliges oder fahrlässiges Auslösen des Alarms bis hin zum böswilligen Herbeiführen des Alarms. Von diesen hat die Berufsfeuerwehr im vergangenen Jahr 17 gezählt. Falsche Alarme in Brandmeldeanlagen wurden im Jahr 2015 insgesamt 208 registriert, teilt die Stadt Oberhausen mit.
Genaue Zahlen über Fehlalarme, die in Privatwohnungen ausgelöst werden, gibt es noch nicht. Diese lassen sich zum Teil auf eine nicht fachgerechte Installation der Rauchwarnmelder zurückführen, sagt Preußner: „Rauchmelder müssen unbedingt an der Zimmerdecke montiert werden.“ Nicht selten komme es auch nur deshalb zu Alarmierungen, weil der Warnton, den das Gerät 30 Tage vor einem Batteriewechsel ausstößt, mit einem richtigen Alarm verwechselt wird.
Und dennoch: „Wir nehmen gern einen Anstieg der Fehlalarme in Kauf, wenn wir durch die Installation der Rauchmelder am Ende Leben retten können, denn das ist inzwischen erwiesen.“Die Feuerwehrleute gehen bei jeder Alarmierung so lange von einem echten Brand aus, bis sie sich vor Ort vom Gegenteil überzeugen konnten. Preußner: „Nachbarn oder Mieter, die in solchen Fällen die Feuerwehr alarmieren, haben auch keine Kosten zu befürchten.“