Schon wieder diese Nummer. Bei der Leserin läutet es alle zwei Tage. Seit einiger Zeit meldet sie sich nun schon nicht mehr mit ihrem Namen. Der Grund: Serienanrufe. Die Vorwahlen sind ihr völlig unbekannt: 0622, 0634, 0221. Immer wieder erscheinen diese Nummern im Display ihres Handys. Zu scheinbar jeder Tages- und Nachtzeit bimmelt es. Danach leuchtet die Nachricht auf, dass sie schon wieder einen Anruf verpasst hat. Doch ein Rückruf ist zwecklos. Entweder ist es sofort besetzt oder die Nummer ist ungültig.
Die Polizei Oberhausen kennt solche und ähnliche Fälle. Sie warnt, es handele sich dabei zumeist um „Call-ID-Spoofing“. Dabei wird dem Angerufenen eine falsche Rufnummer angezeigt, um die Identität des Anrufers zu verschleiern. Dieser hat viele Neuigkeiten parat: Mal verspricht er einen Gewinn, dann gibt er oder sie sich selbst als Polizist oder Staatsanwalt aus. Das Ziel sei aber immer gleich: Irgendwie an das Geld oder die Kontodaten des Angerufenen zu kommen. „Oftmals sind Senioren das Ziel. Die Betrüger verlangen, dass ein Vorschuss gezahlt wird. Dabei geht es um kleinere Summen im Vergleich zum Gewinn. Meistens 1000 bis 2000 Euro – manchmal auch 5000“, sagt Ralf Simon, Leiter des Kriminalkommissariats Betrug. Die Polizei rät den Betroffenen zur Vorsicht. Die Opfer solcher Dauerbimmelei sollten die Anrufe einfach dauerhaft ignorieren.