Oberhausen. . Beim dreitägigen Festival „Weekend of Hell“ trafen sich Schauer-Fans in der Turbinenhalle.Mit Horror-Clowns wollen sie nichts zu tun haben.
- Von Freitag bis Sonntag trafen sich Horror- und Fantasy-Fans in der Turbinenhalle
- Mehrere Tausend Besucher zogen ihre Kostüme an: Aliens, Zombies – wenig Clowns
- Geboten wurde eine dreitägige Mischung aus Vorträgen, Autogrammstunden, Sammlermarkt
Gruselgestalten hatten schon mal einen besseren Ruf: Die Meldungen über sogenannte „Horror-Clowns“, die Passanten nicht nur erschrecken, sondern auch tätlich angreifen, haben für Negativ-Schlagzeilen gesorgt.
Von Freitag bis Sonntag trafen sich Horror- und Fantasy-Fans nun beim Festival „Weekend of Hell“ in der Turbinenhalle. Mehrere Tausend Besucher zogen ihre Kostüme an. Aliens, Zombies – wenig Clowns. Mit den eigentümlichen Auswüchsen mancher Erschrecker möchte der Großteil der Festivalbesucher nichts zu tun haben. „Das sind alles Selbstdarsteller“, meint zum Beispiel Mareike Kurz, die das Schauer-Festival in Oberhausen mit Freunden besucht. „Die machen sich nur wichtig. Bei denen läuft offensichtlich einiges schief!“
Ein Zombie ächzt und stöhnt
Schon läuft wieder ein Zombie durch den gut besuchten Gang, hinkt mit seinem Bein hinterher – er ächzt und stöhnt. Für verstörte Blicke und flüchtende Passanten sorgt das in der Turbinenhalle nicht. „Wer das Festival hier besucht, der rechnet doch damit, dass er auf solche Leute trifft“, meint Holger Groß. Die dreitägige Mischung aus Vorträgen, Autogrammstunden und Sammlermarkt darf man sich nicht als überdimensionale Geisterbahn vorstellen. Es ist eher ein Fachkongress der Szene, zu dem etliche Schauspieler aus Hollywood einfliegen. Sie geben Autogramme und posieren für Fotos – allerdings gegen Bezahlung. Los geht es ab 15 Euro für eine Unterschrift mit Widmung. So funktioniert das Konzept solcher Fan-Conventions.
Mit dabei ist auch Natasha Henstridge. Das ehemalige Model spielte vor 21 Jahren die schaurig-schöne Außerirdische in dem Horror-Thriller „Species“. Heute ist die 42-Jährige mit dem Genre im Reinen, gibt aber zu, Horrorfilme gar nicht so sehr zu mögen. „Ich mag lieber Komödien. Ich liebe es die Leute im Kino zu beobachten, wie sie hysterisch lachen.“ Die meisten Autogramme schreibt Sean Patrick Flanery, der Anfang der 1990er-Jahre den jungen Indiana Jones in einer TV-Serie spielte und zuletzt im Kinofilm „Saw 3D“ und der Serie „Dexter“ zu sehen war.
Klassisch gut, auch ohne Grusel sind die Sternenkrieger: Darth Vader kommt in voller Montur. Die „German Garrison – 501st Legion“ ist eine Gruppe von kostümierten Star-Wars-Fans. Darth Vader heißt hier Thomas Oswald und stammt aus Dorsten. Sein Kostüm ist nach Details des Kinofilms gefertigt und kann zwischen 2000 bis 3000 Euro kosten. Er verrät: „Im Sommer wird es unter dem schwarzen Gewand ordentlich heiß. Aber der Helm besitzt einen Lüfter.“
Die Gruppe tritt regelmäßig bei Fan-Festivals auf. Und obwohl nur Charaktere der „Bösewichte“ aus dem Kult-Film von George Lucas dabei sind, sieht sich die 600 Mann starke Truppe als Vorbild. „Viele Kinder nehmen gerne mit uns Fotos auf.“ Der pure Gegensatz zu unartigen Horror-Clowns.