Das Jubiläumsprogramm zum 750. Geburtstag der Burg Vondern endet furios. Mit Anekdötchen, silbernen Hellebarden und Wünschen für die Zukunft.


Selten hat eine Redensart so gut gepasst wie an diesem Abend: Mit Pauken und Trompeten endete am Mittwoch das Jubiläumsprogramm der Burg Vondern. Vonderner Karnevalisten, eine Blaskapelle, der Spielmannszug Rheinklänge, Preußen- und Ehrengarde der Stadt Oberhausen – insgesamt also rund 100 Uniformierte – schritten am Abend durch das Burgtor. Mit brennenden Pechfackeln in den Händen stimmten sie zum Zapfenstreich ein. Und setzten dem letzten Akt der 750-Jahr-Feiern für die Burg damit einen glanzvollen Schlusspunkt.

Warmherzige Erinnerungen

Walter Paßgang, Vorsitzender des Burg-Förderkreises kann auch einen Tag später seine Rührung nicht verbergen. Richtig „romantisch“ sei es gewesen, als die Gäste im Dunkeln auf dem Burghof standen und die Nationalhymne erklang. Es war Lohn für all die Anstrengungen und Mühen, die die Burg-Förderer aufgebracht hatten, um den runden Geburtstag der Vonderner Burg gebührend feiern zu können.

Sogar hohen Besuch hatten sie nach Oberhausen gelockt: Dr. Christina Gräfin von Nesselrode-Reichenstein und Raphael Freiherr von Loë waren nach Osterfeld gekommen. Vorfahren der beiden Adeligen waren einst im Besitz der Burg, die von Loës ab 1495, die von Nesselrodes von 1722 bis 1937. Danach übernahm der Preußische Staat die Burg.

Von da an ging es bekanntlich bergab mit der Burg. Erst durch den Einsatz des Förderkreises konnte das schmucke Bauwerk wieder hergerichtet werden. „Wir bewundern dieses bürgerschaftliche Engagement sehr“, lobte denn auch die Gräfin.

Den verdienten Lohn gab es in Form einer Krawattennadel. Die „Burg Vondern auf Hellebarde in Silber“ des Osterfelder Juweliers Christ erhielten Dirk Grünewald als „Mann der ersten Stunde“ sowie Hans Berger, Reinhard Lerch, Wilhelm Schmitz und Elmar Oertel – allesamt verdiente Herren des Förderkreises.

Zu den Mittelalterklängen , die Musikerin Jessica Burri ihrer Dulcimer entlockte, überreichte Walter Paßgang die Ehrennadeln an seine Kollegen. Gewohnt warmherzig schwelgte er in alten Burg-Erinnerungen, erzählte vom „Frisch Gezapften“ von Kuh Bertha, die es zu landwirtschaftlichen Zeiten in Vondern immer gab.

Und er erzählte von den Wünschen, die der Förderkreis für die alte Burg hat. Einen Skulpturenpark rund um das herrschaftliche Anwesen könne er sich vorstellen. Und die alten Wassergraben rund um die Burg sollen ihren historischen Zweck wieder erfüllen und die Teiche speisen. Erste Gespräche mit der zuständigen Gebäudemanagement GmbH laufen. So ist das halt mit alten Gebäuden: Zu tun ist immer etwas.