Keine Entwarnung für Oberhausen: Die Zahl an Eigentumsdelikten hat im ersten Halbjahr 2016 zugenommen. CDU-Politiker fordern jetzt Konsequenzen.

  • Über 1700 Oberhausener wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres Opfer von Eigentumsdelikten
  • Die Aufklärungsquote der Oberhausener Polizei ist vor allem bei Aufoaufbrüchen beschämend
  • CDU-Parteichef Wilhelm Hausmann fordert mehr Videoüberwachung und mehr Polizisten

Über 1700 Oberhausener sind allein im ersten Halbjahr dieses Jahres Opfer eines Eigentumsdelikts geworden: Einbrecher machten sich an ihren Wohnungen zu schaffen, Diebe griffen in ihre Mäntel und Taschen, stahlen wertvolle Gegenstände aus ihren Autos – oder nahmen gleich den ganzen Wagen mit. Das zeigt die neueste Halbjahresstatistik des Polizeipräsidiums Oberhausen. Die Zahlen sind vom NRW-Innenministerium aufgrund einer Anfrage des Oberhausener Landtagsabgeordneten und CDU-Parteichefs Wilhelm Hausmann veröffentlicht worden.

Danach erfuhr die hiesige Polizei von 837 Wohnungseinbrüchen im ersten Halbjahr 2016, von knapp 300 Taschendiebstählen und über 620 Diebstählen von und aus Automobilen. Im Vergleich zum Vorjahr liegen diese Zahlen höher als in der Jahresmitte zu erwarten gewesen wäre – der Trend ist eindeutig negativ. Mit Blick auf die dunkle Jahreszeit, in der sich vor allem Einbrecher wohl fühlen, werden in diesem Jahr die Fallzahlen in allen drei Kriminalitätsfeldern am Jahresende wohl übertroffen. Wöchentlich müssen Oberhausener jetzt ein schlechtes Dutzend Wohnungseinbrüche hinnehmen.

Uns stehen heiße Tage bevor

Nicht von ungefähr warnte kürzlich Kriminaldirektor Uwe Mainz bei den Sicherheitstagen in Sterkrade die Bürger, ihre Wohnungen ausreichend zu schützen: „Jetzt stehen uns ein paar heiße Tage bevor.“

Hausmann jedenfalls findet die neuesten Zahlen bei Diebstählen und Einbruch „in höchstem Maße alarmierend“ – und schlägt gleich ein ganzes Maßnahmenbündel vor: Eine Erhöhung des Personalbestandes der Oberhausener Polizei, eine bessere Ausstattung des Polizeipräsidiums – und der verstärkte Einsatz von Videokameras im öffentlichen Raum. „Am Centro wird jede noch nicht geöffnete Weihnachtsbude überwacht, da dürfte es kein Zeichen für einen Überwachungsstaat sein, wenn wir zur Förderung des Sicherheitsgefühls unserer Oberhausener an heiklen Orten Kameras einsetzen.“

Auch bei der Aufklärung von Straftaten sieht die Polizei nicht gut aus – trotz aller Zweifel an der Statistik, die auch noch teilweise geschönt sein soll. Klärten die Oberhausener vor drei Jahren noch 15 Prozent der Kfz-Diebstähle auf, waren es jetzt nur noch schlappe 3,7 Prozent. Bei Taschendiebstählen erwischt die Polizei 16 Prozent der Täter; Wohnungseinbrechern kommen die Fahnder nur in 18,6 Prozent der Fälle auf die Spur.

„Es muss sich sehr schnell und dramatisch etwas ändern“, zieht Hausmann das Fazit.