Oberhausener wünschen sich außerdem exklusive Geschäfte für die Marktstraße und Grünflächen fürs Stahlwerksgelände. 80 Prozent leben aber gern hier.
Der Großteil der Oberhausener lebt gern in unserer Stadt: 80 Prozent der befragten Bürger geben an, „sehr gerne“ und „gerne“ in Oberhausen zu leben. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Bürgerbarometers, bei dem die NRZ gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen 400 Oberhausener zur aktuellen Lebenssituation und zur Entwicklung in Oberhausen befragt hat. Die Ergebnisse im Überblick:
1 Die Liebe zur Heimatstadt
Bei der Bürgerbarometer-Befragung im Jahr 2011 waren die Oberhausener am zufriedensten: 90 Prozent lobten ihre Stadt als lebenswert. Zwei Jahre später sackte der Wert rapide ab: auf nur noch 72 Prozent. Mit den zufriedenen 80 Prozent in diesem Jahr geht es also wieder bergauf. Warum nicht 100 Prozent der Bürger gern in Oberhausen leben, könnten die nun folgenden Ergebnisse erklären.
2 Sauberkeit - pfui!
Mehr als 40 Prozent der Befragten geben an, mit der Sauberkeit in Oberhausen nicht zufrieden zu sein. Ein „katastrophaler“ Wert, sagt Sabine Lauderbach von der Uni Duisburg-Essen, die bereits viele Bürgerbarometer in Oberhausen und anderen Städten wissenschaftlich begleitet hat. Sauberkeit zähle zu den Hygienefaktoren in einer Stadt, die müsste schlichtweg gewährleistet werden, meint sie. Die Stadtverwaltung wird nun das Reinigungskonzept komplett überprüfen, vor allem hinsichtlich der Fragen, ob die Reinigungszyklen ausreichen. Außerdem soll der Kommunale Ordnungsdienst, der personell aufgestockt worden ist, vermehrt „Streife“ gehen.
3 Mehr Sicherheit bitte!
Im Bürgerbarometer 2013 fühlte sich jeder zehnte Oberhausener unsicher, bei der jetzigen Befragung hatte bereits jeder Fünfte dieses Gefühl.
4 Einkaufen in der Stadt
Wenn es ums Shopping geht. bleibt das Centro Einkaufsort Nummer eins. 27 Prozent geben an, dass sie hier am häufigsten – abgesehen von Lebensmitteln – einkaufen. Überraschend: Die über 70-Jährigen geben neben den Befragten bis 19 Jahren an, meist im Centro einzukaufen. Ordnet man die Ergebnisse nach Stadtteilen zeigt sich: Vor allem die Sterkrader bleiben ihrem Stadtteil treu, kaufen am Sterkrader Tor oder rund um die Bahnhofstraße ein.
5 Entwicklung Stahlwerksgelände
Zwar hat die Stadt kaum Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklung des ehemaligen Stahlwerksgeländes am Brammenring, weil es dem Unternehmen Euroauctions gehört, trotzdem wollten wir wissen, was sich die Bürger auf dem Gelände wünschen würden. 34 Prozent sprachen sich für eine Grünfläche aus, 24 Prozent für den Bau eines Wohn- und Geschäftsviertels, 21 Prozent für einen Freizeitpark und 8 Prozent für ein Einkaufszentrum. Planungsdezernentin Sabine Lauxen würde sich einen Start-up-Campus für junge Forscher in unmittelbarer Nähe zum Fraunhofer Institut Umsicht wünschen.
6 Entwicklung in den Stadtteilen
44 Prozent der Befragten sehen kein Fortkommen in ihrem Stadtteil, gut ein Drittel sieht dagegen eine negative Entwicklung (34 Prozent), nur ein Fünftel (20 Prozent) bescheinigt seinem Stadtteil ein Vorankommen. Während jeder vierte Sterkrader positive Entwicklungen in seinem Ort erkennt, sehen 40 Prozent der Osterfelder eine eher nachteilige Veränderung, die Alt-Oberhausener bemerken die geringste Veränderung.
7 Aufwertung der Marktstraße
Wie könnte die Marktstraße belebt werden? Diese Frage beantwortet rund ein Drittel mit „mehr exklusive Geschäfte“. Regelmäßige Märkte wünschen sich elf Prozent, mehr Gastronomie und mehr Grünflächen wünschen sich jeweils zehn Prozent, acht Prozent hätten gern mehr günstige Geschäfte, sechs Prozent mehr Behörden in der City.
>>> Zahlen und Fakten zur Umfrage:
Das Bürgerbarometer ist eine regionale Felduntersuchung zur Bürgerzufriedenheit und zu lokalen Brennpunktthemen. Der Lehrstuhl für Marketing & Handel der Universität Duisburg-Essen hat seit 2007 rund 35 Bürgerbarometer begleitet. Es ist bereits das dritte Bürgerbarometer in Oberhausen.
Die Stichprobe von 400 Befragten in Oberhausen entspricht in ihrer Struktur hinsichtlich der Merkmale Alter, Geschlecht und Stadtteilzugehörigkeit der Struktur der gesamten Oberhausener Bevölkerung. Damit erhebt die Befragung den Anspruch auf Repräsentativität. Die Befragung ist anonym.