. Intendant Peter Carp beschrieb im Kulturausschuss das Ruhr-Bühnen-Bündnis. Vom 10 Millionen-Etat des Theaters trägt die Stadt rund 8,5 Millionen.
- Als Arbeitgeber beschäftigt das Theater 123 Mitarbeiter, davon 60 im künstlerischen Stab
- Als Eigenbetrieb bleibt das Haus auf einen städtischen Zuschuss von 8,5 Mio angewiesen
- Einen 2,4 Millionen-Werbeetat sichert der neue Verbund der elf Ruhr-Bühnen
Die Kritik an der Bilanz der vorherigen Spielzeit klang verhalten, auch Quäntchen von Abschiedswehmut ließen sich ausmachen. Aber Theater-Intendant Peter Carp konnte dem Kulturausschuss ja auch eine erfreuliche Trendwende mitteilen – dank Michael Ende und Astrid Lindgren (wir berichteten).
Zur Debatte standen Wirtschaftsplan und Zwischenbericht des Eigenbetriebs Theater Oberhausen, Arbeitgeber für 123 Mitarbeiter, darunter 53 im technischen Betrieb, zehn in der Verwaltung und aktuell drei Auszubildende. Und 60 im künstlerischen Stab.
Von Aufwendungen in jährlicher Höhe von knapp über 10 Millionen Euro trägt der Zuschuss der Stadt rund 8,5 Millionen. Erfolg oder Misserfolg der einzelnen Produktionen hatte sich der Kulturausschuss bereits in seiner vorherigen Sitzung vorgenommen. Allerdings konstatierte Andrea-Cora Walther (Bürgerliste) erneut: „Big Town Styrum“, im Zelt vor der Mülheimer Feldmann-Stiftung, „war wohl der absolute Flop“ – mit 19,5 Prozent Auslastung.
Die beiden letzten Aufführungen der „Schutzbefohlenen“ von Elfriede Jelinek fanden zwar mit 26,6 Prozent ebenfalls keine große Resonanz – dennoch aber das ausdrückliche Lob von Volker Köster (Linke): „Ich finde es schön, trotz dieser Auslastung, dass die Schutzbefohlenen immer noch gespielt werden.“ Dem stimmte Manfred Flore (SPD) zu: „Das Haus hat auch die Aufgabe, Stücke zu spielen, die unglaublich wichtig sind.“
Peter Carp berichtete von der neuen Zusammenarbeit der elf Ruhr-Bühnen, die sich unter dieser Marke vor Spielzeit-Start im Theater Oberhausen vorgestellt hatten. Außerdem legte der Intendant seinem designierten Nachfolger Florian Fiedler auch gleich sein Ehrenamt als Sprecher der Ruhr-Bühnen ans Herz. „Geld, das wir sonst nie gehabt hätten“, so Carp, konnten sich die elf Häuser im Verbund miteinander – und dank der Fördertöpfe-Expertise von RVR und Ruhr-Touristik – erschließen. Bis 2019 stehen aus EU- und Landesmitteln für gemeinsames Marketing der Elf 1,92 Millionen Euro zur Verfügung, plus 20 Prozent Eigenanteil sind’s 2,4 Millionen.
Erfolgreicher als Zweier-Bündnisse
Kulturdezernent Apostolos Tsalastras erkannte darin „ein gutes Zeichen für die weitere interkommunale Zusammenarbeit“. Manfred Flores Resümee klang nachdenklicher: „Das kann nur der Anfang sein. Wir verkaufen uns bisher unter Wert.“
Bisher, so der erfahrene SPD-Mann, sei Bühnen-Zusammenarbeit im Revier „immer grandios gescheitert: Vielleicht klappt es jetzt besser, als wenn nur zwei Theater ganz eng zusammen gehen sollen.“