Er strampelt sich mächtig ab, um bald fest im Sattel zu sitzen. Marco Höfken hat kürzlich das Ladenlokal des alteingesessenen Fahrradhauses Lambertz (Rola) an der Christian-Steger-Straße übernommen, er will dem Zweiradgeschäft zu neuem Schwung verhelfen.
Höfken, einst Wirtschafts-Assistent bei Thyssen in Duisburg, tritt für sich und das sächsische Franchise-Unternehmen Little John Bikes in die Pedale. Über persönliche Kontakte zu den Eignern kam er auf die Idee, auf Selbstständigkeit umzusatteln.
In der Nachbarstadt Duisburg auf dem Sternbuschweg startete er als geschäftsführender Gesellschafter einer Fahrrad-GmbH, übernahm dann im April 2007 ein Ladenlokal auf der Oberhausener Saarstraße: „Dort war abseits vom Schuss kein goldener Lenker zu gewinnen, es gab keine Parkplätze, der Neubau der Stadtsparkasse machte uns das Leben zudem schwer.”
Der 43-Jährige dachte zwischenzeitlich schon daran, in Oberhausen auszusteigen. Als vor Monaten das Traditionsgeschäft Rola (Roland Lambertz) aufgegeben wurde, nutzte Marco Höfken die Gunst der Stunde: „Das ist schon ein großer Anreiz, sein Glück an einem solchen Standort zu versuchen.”
Der junge Unternehmer macht keinen Hehl daraus, dass er das alte Personal mit der Kostenstruktur bei seinem Start am 1. August nicht übernehmen konnte, „unsere Konditionen wurden von den Betroffenen nicht akzeptiert.” Nach dem Umbau legt sich Höfken jetzt zusammen mit zwei Verkäufern, einem Mechaniker und zwei Azubis (darunter ein Mädel als Monteurin) ins Zeug. Er stellt sich dem knallharten Preiskampf auf dem Markt, weist gerne auf den umfangreichen Service (48-Stunden-Garantie) hin. Locken kann er mit angenehmer Körpervermessung für das ideale Radl und dem sogenannten Popometer: Mit dem passenden Sitz kann man sich auf Tour viel Mühe und Verdruss ersparen.”
Mittlerweile hat das Geschäft Fahrt aufgenommen, Trekking-Räder liegen voll im Trend. Der Renner sind E-Bikes mit Akku: „Da haben wir wegen der starken Nachfrage leider Wartezeiten.” Marco Höfken denkt gar schon daran, ein noch größeres Rad zu drehen: „Vielleicht mache ich noch ein Geschäft in Sterkrade auf.”