Oberhausen. Oberhausen kann bei Rankings wenig gewinnen. Jetzt platzierten Forscher die Revierstadt in einem bundesweiten Großstadt-Ranking am Ende.

  • Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft hat 69 Großstädte bewertet
  • Oberhausen ist zwar leicht aufgestiegen, schneidet insgesamt aber schlecht ab
  • Die Forscher rührten über 100 Kriterien zur Wirtschaft- und Lebensqualität zusammen

Im bundesweiten jährlichen Großstadt-Vergleich des arbeitgeber-nahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ist Oberhausen zwar ein wenig nach vorne gerückt, schneidet aber insgesamt schlecht ab – und steht auf Abstiegsrängen.

Nur vier Städte liegen noch hinter Oberhausen

In der Hitliste zur aktuellen Lebens- und Wirtschaftslage mit 52 verschiedenen Kriterien von 69 deutschen Großstädten (Niveauranking) platziert sich Oberhausen nur auf Platz 65. Dahinter liegen nur noch Duisburg, Bremerhaven, Herne und Gelsenkirchen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich Oberhausen damit immerhin um zwei Plätze nach vorne gearbeitet.

Die Großstadt-Analyse von IW Consult im Auftrag von Wirtschaftswoche und Immobilienscout ist allerdings eine etwas wild anmutende Mischung aus verschiedenen Zahlen: Mietpreise, Neubauten, Gästeübernachtungen, Straftaten, Kitaquoten, Pendlerbewegungen, Alters- und Abiturquoten sowie Produktivität und Steuerkraft. Alles zusammengerührt ergibt einen Punktwert, der über die Platzierung entscheidet.

Der miese Rang von Oberhausen erklärt sich zum einen mit der tatsächlich schlechten Arbeitsmarkt- und Wirtschaftssituation, zum anderen aber auch mit der kruden Bewertung der IW-Forscher. Warum ein hoher Mietpreis wie in München bejubelt, eine kostengünstige Wohnsituation wie in Oberhausen dagegen abgewertet wird, erklärt sich zwar mit Blick auf die Beliebtheit bei Zuzüglern einer Stadt, aber nicht aus Sicht von Mietern. Sie können in Oberhausen anerkanntermaßen billig und gut leben – das müsste in so einem Lebensqualitäts-Ranking eigentlich anerkannt werden.

Kaum Dynamik

Bewertet und vergleicht man die Entwicklung der Niveau-Ranking-Kriterien in den vergangenen fünf Jahren, dann nennt das wirtschaftsliberale Institut die Hitliste Dynamik-Ranking. „So wird deutlich, welche Städte im Standortwettbewerb aufgeholt – oder Wettbewerbsfähigkeit verloren haben“, schreibt IW-Consult-Projektleiter Michael Bahrke. Oberhausen zeigt sich hier nicht gerade dynamisch: vorletzter Platz, knapp vor Gelsenkirchen – immerhin kein Schlusslicht mehr wie noch 2015.

In der dritten Hitliste („Zukunftsranking“) kombiniert das Institut Akademiker- und Forscherquote mit der kulturellen Kreativwirtschaft und Industrie-4.0-affinen Branchen. Obwohl Oberhausen immerhin das Fraunhofer-Institut Umsicht hat und nun wirklich Kreativkultur in Hülle und Fülle hat, liegt die Stadt nur auf Platz 62 – ein Platz höher als im Vorjahr.