Oberhausen.. Das Windrad im Styrumer Ruhrbogen halten sie für ein sinnloses „Prestigeprojekt“. Die Bürgerinitiative Ruhraue setzt auf städteübergreifenden Protest.

Die „Bürgerinitiative Ruhraue“ setzt auf ein städteübergreifendes Bündnis gegen das geplante Windrad auf der Bodendeponie am Kolkerhofweg in der Styrumer Ruhraue. Bürger aus Oberhausen, aber auch aus Mülheim und Duisburg sind in der Initiative präsent.

Der Lenkungskreis zeigte sich jetzt im Gespräch mit unserer Redaktion entschlossen, im Falle einer Genehmigung des 149 hohen Windrads auf der 63,5 Meter hohen Bodendeponie den Klageweg zu beschreiten.

„Wir haben bereits Kontakte zu einem Rechtsanwalt, der sich auf diesem Gebiet auskennt“, erklärte die Oberhausenerin Sandra Jungmaier, die zum Lenkungskreis gehört. Bei der kommenden Infoveranstaltung am 12. Oktober um 18 Uhr in der Kirchengemeinde Alstaden, Bebelstraße 234, wollen die Initiative-Mitglieder in möglichst großer Zahl Flagge zeigen, obwohl der Termin in den Herbstferien liegt. Das halten die Windrad-Kritiker für keinen Zufall. Seitens der federführenden Stadt Mülheim wolle man mit so einer Terminplanung erreichen, dass möglichst wenig Kritiker der Anlage zu der Versammlung kommen können, vermuten sie. Ein weiterer Informationsabend ist am 19. Oktober um 18 Uhr in der St.-Elisabeth-Kirche in Duisburg-Duissern.

Die Bürgerinitiative arbeitet eng mit dem Bürgerring Alstaden zusammen, der bereits seit Frühsommer Unterschriften gegen das Projekt sammelt. Die Initiative bezweifelt, dass das Windrad in der Ruhraue wirtschaftlich Sinn mache. Es handle sich viel mehr um ein „Prestigeprojekt“ von Gelsenwasser und des Mülheimer Energieversorgers Medl, das keine Rücksicht nehme auf Landschaft und Anwohner.

Grüne Ratsfraktion meldet sich zu Wort

Unterdessen meldet sich die Ratsfraktion der Grünen mit Blick auf die Debatte um das Windrad zu Wort und kritisiert die entsprechende Stellungnahme von Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) in der jüngsten Ratssitzung am 26. September: Die Ratsfraktion der Grünen stellt fest, „dass sich der Oberbürgermeister berufen fühlte, seine persönliche Stellungnahme in die Vorlage des verantwortlichen Fachdezernats hineinzuschreiben“. Dies habe man interessiert und auch verwundert zur Kenntnis genommen, sagt Fraktionssprecherin Regina Wittmann. „Wir verwehren uns jedoch dagegen, dass daraus eine offizielle Position der Stadt Oberhausen konstruiert wird.“

Wenn alle Auflagen erfüllt, gesetzliche Vorgaben eingehalten und planungsrechtliche Voraussetzungen gegeben seien, stehe einer Realisierung des Windrades nichts im Wege. Daran könne auch eine anderslautende Meinungsbildung in Oberhausen nichts ändern.