Oberhausen. . Um die Bürger nicht im Dunkeln stehen zu lassen versprach die Stadt Oberhausen bei der Straßenbeleuchtung nachzubessern. Die Kosten dafür sind enorm.
- Neue LED-Straßenlampen beleuchten über 160 Straßen nur unzureichend
- Oberhausen lässt nun an heiklen Stellen mehr Masten errichten – oder erhöht sie
- Bürger haben im Dunkeln Angst, zu stolpern oder überfallen zu werden
Mit Beginn der dunklen Jahreszeit will die Stadt Oberhausen nun die erheblichen Mängel der neuen LED-Straßenbeleuchtung systematisch beheben. Innerhalb von zwei Jahren sollen in den besonders dunklen Straßenzügen deutlich mehr Laternenmasten aufgestellt werden, um die Dunkelfelder zwischen den LED-Lampen zu reduzieren. Die Kosten dafür sind enorm: 1,55 Millionen Euro. Und es kann noch teurer werden, da noch nicht alle Straßen überprüft worden sind.
Das geht aus einer Aufstellung des zuständigen Rathausbereichs von Planungsdezernentin Sabine Lauxen hervor, die der Rat in dieser Woche absegnete. Dabei hat der 2013 von der Stadtspitze veranlasste Austausch von 8800 Quecksilberlampen in 784 Straßen gegen LED-Leuchten „nur“ 2,85 Millionen Euro gekostet. Davon sind gut 560.000 Euro aus Fördertöpfen des Bundes bezahlt worden.
Bürger sehen sich nachts in Gefahr
Seitdem klagen Anwohner in vielen Straßen darüber, dass die punktförmig abstrahlenden LED-Lampen so viele Bereiche auf Bürgersteigen im Dunkeln lassen, dass sie ihre Sicherheit in Gefahr sehen: Die einen trauen sich nicht mehr, abends in der City mit ihrem Hund auszugehen, die anderen haben Angst, auf den oft holprigen Wegen zu stolpern. „Gerade ältere Passanten fühlen sich im Dunkeln sehr unsicher. Die Gefahr eines Sturzes ist gestiegen“, hieß es neulich im Seniorenbeirat.
Insgesamt beschwerten sich über 200 Bürger offiziell bei der Stadt über die miese Beleuchtung, 161 Straßen sind betroffen. Fachleute der Stadt überprüften diese – und stellten in immerhin 119 Fällen Reparaturbedarf fest. 55 Fälle müssen noch kontrolliert werden.
Eine jahrzehntelange Schwachstelle
Die neue Dunkelheit in den Straßen bekämpft man nun mit der Erhöhung von Masten, damit der Lichtkegel unten breiter ausfällt, und mit mehr Masten. In der jüngsten Ratssitzung stellte Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) fest: „An zahlreichen Stellen ist der Abstand zwischen den Masten zu groß.“ Denn erst das LED-Licht beleuchtete grell eine jahrzehntelange Schwachstelle auf den Oberhausener Bürgersteigen: Gegen die aktuellen DIN-Normen stehen Straßenlaternen über 60 Meter weit entfernt voneinander. Die alten Quecksilberlampen haben diesen Urfehler durch die breite Ausstreuung des Lichts überstrahlt.
Bisher hat es die Stadt geschafft, an acht Straßen nachzujustieren. Weitere 26 Straßenabschnitte sollen in diesem Jahr folgen. Bisherige Kosten: 400.000 Euro. Im nächsten Jahr sind 700.000 Euro.