Oberhausen. Die Bürgerinitiative Sterkrader Wald Süd West lud am Dienstagnachmittag zum Ortstermin ein. Rund 150 Menschen folgten dem Aufruf.
- Rund 150 Teilnehmer folgten dem Aufruf zum Ortstermin mitten im Sterkrader Wald
- Die Initiative wendet sich vor allem gegen den Flächenverbrauch für die jetzige Planung
- Wenn das Autobahnkreuz so umgebaut werde, verliere der Wald seine Erholungsfunktion
Ein sonniger Septembertag. Ein Tag wie geschaffen, um die Vorzüge des Sterkrader Waldes als Naherholungsgebiet zu zeigen. Die Bürgerinitiative Sterkrader Wald Süd West (kurz: BI Dunkelschlag) lud am Dienstagnachmittag zum Ortstermin ein – und die beeindruckende Zahl von 150 Teilnehmern erschien! BI-Sprecher Jörk Lutz: „Ich bin überwältigt, wie viele Menschen hier sind!“
Vor Ort zeigten die Initiative-Mitglieder mit rot-weißem Flatterband, das mitten durch den Wald verlief, wie groß der Flächenverbrauch ausfallen würde, wenn das Autobahnkreuz Oberhausen in der derzeit von Straßen NRW geplanten Form ausgebaut würde.
Kritik an Ausbau-Variante von Straßen.NRW
Jörk Lutz und seine Mitstreiter hatten im Vorfeld nicht nur auf rege Resonanz aus der Bürgerschaft, sondern auch aus der Lokalpolitik gehofft. Diese Hoffnung erfüllte sich ebenfalls. Zahlreiche Parteivertreter waren präsent und informierten sich über das Anliegen der Bürgerinitiative Dunkelschlag.
In den Redebeiträgen ging es immer wieder darum, der von Straßen NRW favorisierten Ausbau-Variante für das Oberhausener Kreuz eine klare Absage zu erteilen: Straßen NRW plant für den Verkehrsstrom aus Richtung Köln in Richtung Arnheim eine kombinierte Brücken- und Tunnellösung (so genannter Über- und Unterflieger) und benötigt dafür im südwestlichen Teil des Autobahnkreuzes eine neue, weiter von der Hauptstrecke entfernte Trasse.
Diese Lösung würde deutlich mehr Platz in Anspruch nehmen als das jetzige Kreuz. Es würden in größerem Umfang derzeitige Waldflächen benötigt, um die Strecke in geschwungener Kurvenform auf den neuen Überflieger zu führen.
Plakat: „Pfui, der Wald soll sterben“
Vor allem den zusätzlichen Flächenverbrauch rund 100 Meter in den jetzigen Dunkelschlag-Wald hinein hält die Bürgerinitiative für nicht akzeptabel. Damit werde der Wald, der an dieser Stelle als Landschaftsschutzgebiet eingestuft sei, irreparabel geschädigt und büße seine Funktion als Naherholungsgebiet weitgehend ein.
„Ich lebe seit dem Jahr 1978 hier und ich denke, es lohnt sich, für den Sterkrader Wald zu kämpfen“, rief Jörk Lutz den vielen versammelten Menschen zu. Applaus unterm Blätterdach. Eine Teilnehmerin hielt ein Protestplakat in die Höhe: „Pfui, wieder ein Wald, der sterben soll!“ Lutz: „Ich denke, wir haben alle das gleiche Ziel: Wir wollen diesen Wald erhalten!“
Verbände planen Diskussionsveranstaltung
Die Bürgerinitiative Dunkelschlag kann auf die breite Unterstützung der Umweltverbände setzen. Das unterstrich in einem kurzen Redebeitrag Cornelia Schiemanowski (BUND), die darauf hinwies, dass neben dem BUND auch der Nabu und die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) an der Seite der Bürgerinitiative stehen.
Für den 3. November planen diese drei Verbände eine Diskussionsveranstaltung im Haus Ripshorst, zu der auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) eingeladen worden sind.
Die BI Dunkelschlag fährt unterdessen am 4. Oktober zur Regionalniederlassung von Straßen NRW, um sich dafür einzusetzen, dass eine umwelt- und waldfreundlichere Ausbauvariante mit deutlich weniger oder am besten keinem zusätzlichen Flächenverbrauch verwirklicht wird.