Oberhausen. Die Firma Baustoff-Mann ist Großhändler für die verschiedensten Gewerke der Bauwirtschaft. Am Samstag, 17. September, feiert sie 90. Geburtstag.
- Das Unternehmen Baustoff-Mann bietet über 30 000 Artikel für das Baugewerbe an
- Der vor 90 Jahren gegründete Familienbetrieb hat sich stetig erweitert
- Er beliefert heute Kunden, deren Baustellen in Berlin und in den Niederlanden sind
Müsste Frank Schneider alle Produkte aufzählen, die er in seinem Unternehmen verkauft, er bräuchte Stunden. „Wir haben gut 30.000 Artikel“, sagt der Geschäftsführer der Firma Baustoff-Mann. In dem Unternehmens-Namen steckt auch schon drin, in welcher Branche Schneider arbeitet: Baustoffhandel. Am morgigen Samstag, 17. September, feiert der Betrieb sein 90-jähriges Bestehen.
Rohre, Steine, Zement, Dachpfannen, Gipskarton, Holz, Teichbaumaterial, Dämmstoffe, Ziegel, Dachfenster und, und, und hat der Betrieb an der Bottroper Straße auf Lager. Zudem bietet der Fachmarkt Maschinen, Schrauben, Nägel und Werkzeuge aller Art. „90 Prozent unserer Kunden sind Handwerksbetriebe aller Gewerke aus dem Baubereich“, sagt Schneider, „zehn Prozent sind Privatkunden“.
Neben dem Firmensitz an der Bottroper Straße gibt es noch zwei andere, allerdings deutlich kleinere Standorte: in Kirchhellen und in Gladbeck. Und es gibt noch den Fliesen- und Marmorhandel an der Lindnerstraße, an dem der Betrieb beteiligt ist.
Seit 1950 in Oberhausen
Die Ursprünge der Firma gehen auf Karl Wätzig zurück, der 1926 die Filiale Gleiwitz der „Baustoff-Großhandelsgesellschaft Weidenburg/Schlesien“ übernimmt und in den Folgejahren Niederlassungen in Oppeln, Ratibor, Beuthen und Kattowitz eröffnet. Schwerpunkte sind der Verkauf von Steinzeugrohren, gebrannten Mauersteinen, Klinkern und Dachziegeln. Auch eine Fliesenlegerei gehört dazu. 1950 lässt Wätzig beim Amtsgericht Oberhausen das Unternehmen „Der Baustoff-Mann“ als Einzelunternehmung eintragen. „Ein geniale Idee, dieser Name“, sagt Schneider. Aus dieser Zeit stammt auch der grüne, 60 PS starke Hanomag-Laster, mit dem Frank Schneider heute noch manchmal vom Firmenglände fährt. „Aber nur zum eigenen Vergnügen.“
1960 steigt sein Vater Theodor Schneider als Mitgesellschafter ins Unternehmen ein. Der Betrieb erweitert sich stetig, es wird in Verkaufs- und Lagerhallen investiert, der Fachmarkt wird ausgebaut. Anfang der 1990er Jahre schließlich wird Frank Schneider Mitgesellschafter. Es ist die Zeit, als das Centro gebaut wird. „Mit sieben Lastzügen sind wir dort täglich hingefahren, um Klinker zur Baustelle zu bringen.“
Waren es in der Vergangenheit vor allem Kunden aus Oberhausen und Umgebung, die sich mit Material beliefern ließen, so hat der Baustoff-Mann heute auch Aufträge aus Berlin, Köln oder auch den Niederlanden. Schneiders Geschäft boomt: Gebäude werden errichtet, umgebaut, saniert und immer häufiger gedämmt.
Es gab auch schlechte Zeiten
Es gab aber auch schlechte Zeiten. „In den 90er Jahren gab es eine regelrechte Pleitewelle in der Branche“, erinnert sich Frank Schneider. Ein weiteres Problem, mit dem ein Großhandelsbetrieb immer wieder zu kämpfen hat: „Firmen, die von uns Ware erhalten, aber dann die Rechnung nicht bezahlen. Auch, weil sie selbst wiederum von ihrem Auftraggeber nicht bezahlt worden sind.“
Dass die Zahlen stimmen, darauf achten mittlerweile auch Frank Schneiders Töchter Christina und Lisa Schneider. Beide absolvierten eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau und Betriebswirtin. Die Familientradition kann also fortgesetzt werden.
Das Unternehmen beschäftigt an seinen drei Standorten 73 Mitarbeiter. Zum Fuhrpark gehören zehn Lastwagen.
Zum 90. Geburtstag lädt Baustoff-Mann morgen, 17. September, von 13 bis 18 Uhr auf das Firmengelände an der Bottroper Straße 1-13 zu einem Fest ein, mit Bullriding, Kinderschminken, Hüpfburg, Malwettbewerb, Spinning-Event und mehr.
Nähere Informationen im Internet auf der Seite www.baustoffmann.de