Oberhausen/Mülheim.. Autokorso von Hochzeitsgesellschaft zieht in Zweier- und Dreierreihen durch Oberhausen. Teilnehmer sperren Kreuzungen und filmen sich dabei.
Ein Autokorso am Rande der Illegalität wird die Polizei in Oberhausen noch länger beschäftigen. Wie die Behörde jetzt berichtet, ist nach einer Hochzeit am Samstag wohl über die Grenze des Erlaubten hinaus gefeiert worden. Dabei seien ganze Kreuzungen blockiert, Unbeteiligte behindert oder gefährdet worden. Mit mehreren Dutzend Fahrzeugen zog der Korso am Samstag in den späten Nachmittagsstunden durch die Stadt.
Kurios: Ein Mitglied der Hochzeitsgesellschaft hat die Ausfahrt durch die Stadt gefilmt und ein ursprünglich rund sechs Minuten langes Video bei Youtube eingestellt. Non-Stop-Hup-Konzert: Schwere Mercedes donnern über die Mülheimer Straße, ein Ferrari, Audi R 8 im Tandem. In zwei oder drei Fahrreihen geht es von der Essener Straße in die Knappenstraße. Wie es sich für Beifahrer eines Korsos gehört, sitzt der Beifahrer auf der Türe, Handys werden gezückt, der Wagen mit dem Brautpaar bahnt sich seinen Weg. Die Kennzeichen stammen aus NRW und dem ganzen Bundesgebiet und sind gut zu erkennen. Seit dem frühen Nachmittag ist das Video bei Youtube allerdings nicht mehr verfügbar.
Einmal quer durch die Stadt Oberhausen
Die Straßen, auf denen sich die Hochzeitsgesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes „breit“ gemacht hat, ziehen sich laut Polizeiangaben durch das Stadtgebiet: Tannenbergstraße, Lothringer Straße, Osterfelder Straße, Bottroper Straße, Gerichtsstraße. In Anschluss ging es für den Korso wohl über die A 40 in Richtung Mülheim. Dort zählte die Polizei gegen 20 Uhr auf dem Humboldtring rund 500 Hochzeitsgäste in 150 bis 200 Fahrzeugen hupend und mit aufheulenden Motoren auf dem Humboldtring. Nach Angaben des Essener Polizeisprechers Marco Ueberbach wurden über 20 Verwarnungsgelder erhoben. Das Verkehrsverhalten der Korso-Teilnehmer sei "sehr ungesittet und gefährlich gewesen".
Bei dem Korso auf Oberhausener Stadtgebiet sollen laut Polizei auch Fußgänger gefährdet worden sein. Der Verkehr in der Stadt wurde „erheblich beeinträchtigt“. Auf der Facebook-Seite der Oberhausener Polizei schreibt eine Nutzerin, dass auf der Knappenstraße aus Leuchtpistolen gefeuert worden sein soll. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht. Bislang ist bei der Polizei eine Anzeige eingegangen. Sie hofft nun, dass sich durch die Berichterstattung weitere Zeugen und Betroffene unter 0208/826-0 oder poststelle.oberhausen@polizei.nrw.de melden. Die Vorfälle würden aufgearbeitet, verspricht Polizeisprecher Axel Deitermann: „Wir dulden keine rechtsfreien Räume und gehen konsequent und schnell gegen Verstöße vor.“ Auch die Essener Polizei nimmt Hinweise zu den Vorfällen aus Mülheim entgegen - unter 0201/829-0.